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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Apposition<br />

rien, die eine Unterscheidung von Bezugselement und Apposition erleichtern:<br />

Wie schon erwähnt, wird in den meisten Fällen das Bezugselement<br />

flektiert, während die Apposition unverändert bleibt. In der Regel ist ferner<br />

das erste Element das Bezugselement, das zweite Element die Apposition<br />

(vgl. Keizer 2005: 448). Außerdem kann das Bezugselement durch ein Pronomen<br />

wieder aufgenommen werden, die Apposition nicht (vgl. Helbig/Buscha<br />

2007: 514):<br />

34<br />

Lehrling Martina … sie/*er<br />

Interessant ist die Beobachtung, dass sich die Abhängigkeitsverhältnisse von<br />

Apposition und Bezugselement verändern, sobald ein Artikelwort zur Nominalphrase<br />

hinzutritt (vgl. auch <strong>Hentschel</strong>/Weydt 2003: 405):<br />

Onkel Jakobs Kinder kommen morgen zu Besuch.<br />

Die Kinder meines Onkels Jakob kommen morgen zu Besuch.<br />

Enge Appositionen stehen zwar meist nach dem Bezugselement; sie können<br />

aber auch vorangestellt werden. Typische Vertreter von vorangestellten engen<br />

Appositionen sind Vornamen, die als Apposition zum entsprechenden<br />

Familiennamen treten:<br />

Anna Müller (Anna Müllers Fahrrad)<br />

Gelegentlich werden auch Maß- und Mengenbezeichnungen (ein Liter<br />

Milch, ein Glas Wein) zu den engen Appositionen gezählt (vgl. Eisenberg<br />

2006: 259). Helbig/Buscha (2007: 515) weisen aber zu Recht darauf hin,<br />

dass bei diesen Konstruktionen keine Referenzidentität von Apposition und<br />

Bezugselement besteht. Es ist deshalb wenig sinnvoll, diese Konstruktionen<br />

als Appositionen zu bezeichnen.<br />

Anschlüsse mit als und wie<br />

Anschlüsse mit als und wie, wie sie etwa in Das interessiert ihn als Biologen<br />

ganz besonders oder Südfrüchte wie Orangen und Zitronen vorliegen, teilen<br />

mit Appositionen die Eigenschaft, in Kasus und Numerus in der Regel mit<br />

dem Bezugselement zu kongruieren, und werden daher gelegentlich auch zu<br />

den Appositionen gezählt. Allerdings unterscheiden sich diese Konstruktionen<br />

in vielerlei Hinsicht erheblich von Appositionen. Der wohl wichtigste<br />

Unterschied zu den Appositionen besteht darin, dass zwischen Anschlüssen<br />

mit als und wie und dem Bezugselement ebenfalls keine Referenzidentität<br />

besteht, weshalb davon auszugehen ist, dass diese Anschlüsse vielmehr mo-

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