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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Satz<br />

einem Element aus dem übergeordneten Satz. Dabei kann es sich um das<br />

Subjekt oder ein Objekt, gelegentlich auch um ein Attribut handeln:<br />

320<br />

Ich verspreche dir, pünktlich zu sein. (Infinitivsubjekt = Subjekt des übergeordneten<br />

Satzes ich: ‚dass ich pünktlich bin‘)<br />

Ich bitte dich, pünktlich zu sein. (Infinitivsubjekt = Objekt des übergeordneten<br />

Satzes dich: ‚dass du pünktlich bist‘)<br />

Es ist nicht meine Sache, diese Entscheidung zu treffen. (Infinitivsubjekt =<br />

Attribut im übergeordneten Satz meine: ‚dass ich diese Entscheidung<br />

treffe‘)<br />

Mehrere Sätze können zu einem komplexen Satz zusammengesetzt werden,<br />

der dann jeweils aus mindestens einem Hauptsatz sowie einem oder mehreren<br />

weiteren Hauptsätzen oder Nebensätzen besteht. Komplexe Sätze, die<br />

nur aus Hauptsätzen bestehen, werden Satzreihen oder Satzverbindungen<br />

genannt; solche, die sich aus Haupt- und Nebensätzen zusammensetzen,<br />

werden als Satzgefüge bezeichnet.<br />

Wenn ein Satz einen anderen Satz enthält, der seinen Inhalt kommentiert,<br />

aber formal nicht mit ihm verbunden ist, spricht man von einem Schaltsatz.<br />

Schaltsätze können die Form von Haupt- oder Nebensätzen aufweisen:<br />

Das Konzert muss – wie ich soeben erfahren habe – leider abgesagt werden.<br />

(Nebensatz)<br />

Das Konzert muss – das teilte das Pressebüro soeben mit – leider abgesagt<br />

werden. (Hauptsatz)<br />

Zu den Schaltsätzen werden oftmals auch satzwertige Einschübe wie z. B. in<br />

Das habe ich mir – offen gesagt – ganz anders vorgestellt gezählt.<br />

Die einzelnen Teilsätze eines komplexen Satzes können auf unterschiedliche<br />

Weise miteinander verbunden werden. Im <strong>Deutsche</strong>n werden Sätze typischerweise<br />

durch Konjunktionen miteinander verknüpft, also durch speziell<br />

für diesen Zweck vorgesehene lexikalische Elemente. In so einem Fall<br />

spricht man auch von einer syndetischen Verbindung. Daneben gibt es<br />

auch sog. asyndetische Satzverbindungen, die keine lexikalischen Verknüpfungsmittel<br />

aufweisen; vgl. Elsa las und Johannes schlief (syndetisch) vs.<br />

Elsa las, Johannes schlief (asyndetisch).<br />

Einfache Sätze können auch nur aus einem einzigen Wort bestehen, so<br />

z. B. Iss! Meistens besteht ein Satz jedoch aus mehreren sog. Satzteilen, die in<br />

vielfältiger Weise miteinander verknüpft und in unterschiedlichen Beziehungen<br />

zueinander stehen können. Selbständige Satzteile, die auch Satzglieder<br />

genannt werden, sind keinem anderen Satzteil untergeordnet, während<br />

unselbständige Satzteile (auch: Gliedteile) Teil eines anderen Satzgliedes

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