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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Objekt<br />

Form<br />

Im <strong>Deutsche</strong>n werden Objekte in erster Linie nach ihrer äußeren Form eingeteilt.<br />

Dies führt zu einer Unterscheidung in:<br />

x Akkusativobjekte: Ich kenne ihn nicht sehr gut.<br />

x Dativobjekte: Ich helfe dir gerne.<br />

x Genitivobjekte: Ich erinnere mich dessen nur sehr undeutlich.<br />

x Präpositionalobjekte: Ich denke an dich.<br />

Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit nimmt auf das Element Bezug,<br />

von dem das Objekt abhängig ist. Normalerweise ist das ein Verb. Es kommt<br />

jedoch auch vor, dass ein Objekt nicht vom Verb, sondern von einem prädikativen<br />

Adjektiv abhängig ist, so etwa in Bist du mir noch böse? In solchen<br />

Fällen spricht man auch von einem Objekt zweiten Grades oder von einem<br />

Objekt zum Prädikativ.<br />

Das Akkusativobjekt kann entsprechend seinem Kasus mit wen oder was<br />

erfragt werden: Wen oder was hast du gesehen? Auf diese Weise lässt es sich<br />

auch von anderen, adverbialen Verwendungsweisen des Kasus unterscheiden,<br />

wie sie z. B. in Die Sitzung dauert den ganzen Tag vorliegen. Hier führt<br />

das Erfragen mit wen oder was zu einem ungrammatischen Satz (*Wen oder<br />

was dauert die Sitzung?). Hingegen kann der Akkusativ in diesem Fall mit<br />

wie lange erfragt werden (Wie lange dauert die Sitzung?). Das Akkusativobjekt<br />

als unmittelbares, direktes Ziel einer Handlung bildet zugleich den häufigsten<br />

Objekttyp des <strong>Deutsche</strong>n.<br />

Akkusativobjekte können in den meisten Fällen bei einer Passivtransformation<br />

zum Subjekt des Passivsatzes werden: Der Pinguin frisst den Fisch →<br />

Der Fisch wird (vom Pinguin) gefressen.<br />

Nach einigen Verben wie abfragen, kosten oder lehren können im <strong>Deutsche</strong>n<br />

parallel zwei Akkusativobjekte auftreten: Der Stau hat mich den halben<br />

Tag gekostet. Dass doppelte Akkusativobjekte dieser Art eher Ausnahmen<br />

darstellen, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass in der Alltagssprache einer der<br />

beiden Akkusative häufig durch einen Dativ ersetzt wird: Sie lehrt mir (statt:<br />

mich) Mathematik.<br />

Auch nach den Verben des Benennens (nennen, rufen, heißen, schimpfen)<br />

stehen zwei Akkusative, bei denen es sich jedoch nicht um zwei Objekte,<br />

sondern um ein Objekt und einen sog. Gleichsetzungsakkusativ handelt:<br />

Daisy nannte Donald einen Unglückserpel. Das Objekt (hier: Donald) wird<br />

mit einem anderen Begriff (hier: Unglückserpel) gleichgesetzt. Syntaktisch<br />

spricht man in so einem Fall auch von einem Objektsprädikativum.<br />

Außer durch ein Nomen oder eine Nominalgruppe kann ein Akkusativobjekt<br />

auch durch einen ganzen Satz vertreten werden: Ich kann nicht sehen,<br />

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