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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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u<br />

Präpositionalobjekt<br />

kieren. Stets mit Dativ stehen Präpositionen wie aus, mit oder von, stets mit<br />

Akkusativ durch oder für. Einen zwischen Dativ und Akkusativ wechselnden<br />

Kasusgebrauch zeigen diejenigen lokalen Präpositionen, die sowohl einen<br />

Ort als auch eine Richtung ausdrücken können: liegt eine Richtung vor, so<br />

steht der Akkusativ (z. B. auf den Tisch, in den Wald: wohin?), wird ein Ort<br />

bezeichnet, so steht der Dativ (z. B. auf dem Tisch, im Wald: wo?).<br />

Di Meola, Claudio (2000): Die <strong>Grammatik</strong>alisierung deutscher Präpositionen. Tübingen: Stauffenburg.<br />

(= Studien zur deutschen <strong>Grammatik</strong> 62).<br />

Grießhaber, Wilhelm (2007): „Präposition“. In: Hoffmann, Ludger (Hrsg.): Handbuch der<br />

deutschen Wortarten. Berlin/New York, de Gruyter: 629–655.<br />

<strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong> (2005): „Die Frist ist um. Prädikativer Gebrauch von Präpositionen“. Zeitschrift<br />

für germanistische Linguistik 33: 268–288.<br />

[EH]<br />

Präpositionalobjekt (engl. prepositional object; von lat. praeponere<br />

‚voranstellen‘ und obicere ‚entgegenstellen‘)<br />

Präpositionalobjekte sind Objekte, die nicht direkt mit dem Verb verbunden<br />

sind, sondern für deren Anschluss eine Präposition verwendet wird. Diese<br />

Präposition ist ihrerseits fest mit dem Verb verbunden: Die Kommission besteht<br />

aus zehn Mitgliedern.<br />

Die Präpositionen, die zur Anbindung von Präpositionalobjekten verwendet<br />

werden, haben in der Regel ursprünglich eine lokale Bedeutung (vgl.<br />

Breindl 1989: 11; Hundt 2001: 173, 179). Typisch sind etwa auf (warten<br />

auf), an (denken an), nach (suchen nach), zu (gehören zu) usw., und auch das<br />

aus im obigen Beispiel gehört in diese Gruppe.<br />

In den meisten Fällen lassen sich Präpositionalobjekte gut von Adverbialbestimmungen<br />

unterscheiden, obwohl beide dieselbe äußere Form haben:<br />

An regnerischen Tagen (Adverbialbestimmung) denke ich an die nächsten Ferien<br />

(Präpositionalobjekt). Typischerweise ist die Bedeutung des Präpositionalobjekts<br />

dabei nur zusammen mit der des Verbs erschließbar. Aber nicht in<br />

allen Fällen ist es so einfach, und es können sich Abgrenzungsprobleme<br />

ergeben. In der aktuellen Forschungslage werden vor allem die folgenden<br />

Merkmale von Präpositionalobjekten genannt (vgl. auch Hundt 2001:<br />

171–177).<br />

Semantische Notwendigkeit<br />

Auch wenn Präpositionalobjekte syntaktisch nicht obligatorisch sind, sind<br />

sie fest mit der Bedeutung des Verbs verknüpft und werden auch dann mitverstanden,<br />

wenn sie nicht ausgesprochen werden. So wird in einem Satz wie<br />

Heinrich hat wochenlang gewartet, aber Petra hat ihn nicht angerufen zwar<br />

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