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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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u<br />

u<br />

Satzmodus<br />

[hätte gestern meinen Freund im Krankenhaus besuchen sollen]. Damit „umklammert“<br />

oder „umrahmt“ das Prädikat (hier hätte … besuchen sollen) weitere<br />

Teile des Satzes.<br />

→ Wortstellung<br />

[KA]<br />

Satzmodalität<br />

→ Satzmodus<br />

Satzmodus (auch: Satzart, Satzmodalität, Satztyp; engl. sentence mood;<br />

von lat. modus ‚Art‘, ‚Weise‘)<br />

Sätze können nach ihrer Form in unterschiedliche Satztypen eingeteilt werden.<br />

Den unterschiedlichen Typen von Sätzen kommt jeweils eine Grundbedeutung<br />

zu, die auch Satzmodus genannt wird (vgl. Meibauer 1987: 3).<br />

In der traditionellen <strong>Grammatik</strong> werden die folgenden Typen unterschieden:<br />

x Assertions- oder Deklarativsatz (Aussagesatz)<br />

x Interrogativsatz (Fragesatz)<br />

x Imperativsatz (Befehlssatz, Aufforderungssatz)<br />

x Exklamativsatz (Ausrufesatz)<br />

x Optativsatz (Wunschsatz)<br />

Da Nebensätze die Funktion eines Satzteils in einem anderen Satz wahrnehmen,<br />

nimmt man eine Unterscheidung nach Satzmodus nur bei Hauptsätzen<br />

vor. Der Satzmodus selbst hat zwar keine Auswirkungen auf die Proposition<br />

des Satzes, wohl aber auf dessen Gesamtbedeutung. So liegt den<br />

beiden Sätzen Tina lernt das Einmaleins und Lernt Tina das Einmaleins? dieselbe<br />

Proposition zugrunde. Die beiden Sätze unterscheiden sich aber hinsichtlich<br />

des Satzmodus: Beim ersten Satz handelt sich um einen Assertionssatz,<br />

in dem die Proposition als faktisch bzw. wahr dargestellt wird, beim<br />

zweiten Satz um einen Interrogativsatz, in dem die Proposition in Frage gestellt<br />

wird.<br />

Der Satzmodus wird in der Literatur unterschiedlich definiert, was u. a.<br />

darauf zurückzuführen ist, dass den Definitionen entweder überwiegend<br />

formale oder überwiegend pragmatische Kriterien zugrunde gelegt werden.<br />

Formal weist jeder Satzmodus bestimmte Charakteristika auf: Der typische<br />

Assertionssatz ist im <strong>Deutsche</strong>n beispielsweise dadurch gekennzeichnet, dass<br />

das finite Verb an zweiter Stelle steht; beim typischen Imperativsatz steht das<br />

Verb an erster Stelle und weist einen besonderen Modus (Imperativ) auf usw.<br />

Auf der pragmatischen Ebene unterscheiden sich Satzmodi dadurch, welche<br />

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