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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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monovalentes Verb<br />

dere wenn kein Unterschied mehr in der äußeren Form besteht – wird er daher<br />

durch eine analytische Konstruktion mit würde ersetzt. Dies ist vor allem<br />

in der gesprochenen Sprache der Fall, wo viele Konjunktiv-Formen zunehmend<br />

als archaisch empfunden und daher vermieden werden: Ich würde dir<br />

ja gerne helfen (statt: Ich hülfe dir ja gerne). Die würde-Konstruktion setzt<br />

sich aber auch in der Standardsprache immer mehr durch.<br />

Bei den Formen des Konjunktivs wird oft zwischen Konjunktiv I, bei<br />

dem die finite Form des Verbs im Präsens steht (z. B. sie komme/sei gekommen/werde<br />

kommen), und Konjunktiv II unterschieden, bei dem das finite<br />

Verb im Präteritum auftritt (z. B. sie käme/wäre gekommen/würde kommen).<br />

Die insgesamt selteneren Formen des Konjunktivs I werden vor allem in<br />

der indirekten Rede oder zum Ausdruck eines Wunsches verwendet: Sage<br />

niemand, das gehe ihn nichts an. Konjunktiv II wird ebenfalls in der indirekten<br />

Rede, aber auch zum Ausdruck von Bedingungen, Möglichkeit oder<br />

Wunsch verwendet: Ich fände es gut, wenn du noch mal mit ihm sprechen<br />

könntest. Von einem Irrealis spricht man, wenn eine unerfüllbare Bedingung<br />

bezeichnet wird: Wär’ auf jeden Fall cool gewesen, wenn du mitgekommen<br />

wärst. Zunehmend wird der Konjunktiv II auch anstelle des Konjunktivs I in<br />

der indirekten Rede gebraucht, insbesondere wenn Konjunktiv-I-Formen<br />

sich nicht vom Indikativ unterscheiden: Sie sagen, sie hätten (statt: haben)<br />

schon eine Stunde gewartet; Er sagt, er wäre (statt: sei) gleich wieder da.<br />

Eisenberg, Peter (2006): Grundriss der deutschen <strong>Grammatik</strong>. Bd. 1: Das Wort. 3., durchges.<br />

Aufl. Stuttgart/Weimar: Metzler.<br />

<strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong>/Vogel, Petra M. (2009): „Verb“. In: dies. (Hrsg.): <strong>Deutsche</strong> Morphologie. Berlin/New<br />

York, de Gruyter: 445–463.<br />

Weydt, Harald (2009): „Konjunktiv“. In: <strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong>/Vogel, Petra M. (Hrsg.): <strong>Deutsche</strong><br />

Morphologie. Berlin/New York, de Gruyter: 207–224.<br />

Zifonun, Gisela u. a. (1997): <strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache. 3 Bde. Berlin/New York: de<br />

Gruyter. (= Schriften des Instituts für deutsche Sprache 7.1–7.3).<br />

[MS]<br />

Möglichkeitsform<br />

→ Konjunktiv<br />

monovalentes Verb (engl. monovalent verb; von griech. monos ‚allein‘<br />

und lat. valere ‚wert sein‘ und verbum ‚Wort‘, ‚Verb‘)<br />

Verben wie sterben oder blühen, die neben dem Subjekt keine weiteren Ergänzungen<br />

zulassen, werden als monovalent oder einwertig bezeichnet.<br />

→ Valenz<br />

[EH]<br />

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