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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Nullartikel<br />

von der, alten und Brücke verlangt. Die Wortart des Nukleus gibt der<br />

Phrase ihren Namen.<br />

(3) In der Dependenzgrammatik Tesnières bezeichnet Nukleus (auch: Kern,<br />

Knoten) ein Element in der syntaktischen Struktur, das durch eine Abhängigkeitsbeziehung<br />

mit einem anderen Element verbunden ist.<br />

→ Silbe<br />

[SR]<br />

Nullartikel (engl. zero article; von lat. articulus ‚Gelenk‘)<br />

Die Bezeichnung „Nullartikel“ für das Nichtsetzen eines Artikels beruht auf<br />

der Beobachtung, dass auch die Abwesenheit des Artikels eine Funktion hat.<br />

Der artikellose Gebrauch eines Substantivs kann nur unter ganz bestimmten<br />

Bedingungen erfolgen: wenn das zugehörige Substantiv sich nicht auf etwas<br />

Bestimmtes bezieht, das Gemeinte für die zuhörende Person aber identifizierbar<br />

ist. Dies wäre z. B. im Satz Geld macht glücklich der Fall (es geht nicht<br />

um eine bestimmte Summe oder den spezifischen Geldbesitz einer Person,<br />

insofern ist das Substantiv unspezifisch gebraucht; es wird aber vorausgesetzt,<br />

dass man das gemeinte Objekt jederzeit identifizieren könnte). Im Unterschied<br />

dazu markiert der bestimmte Artikel in Ich habe das Geld zu Hause<br />

liegen lassen eine ganz bestimmte, also spezifische Menge Geld (etwa die in<br />

meinem Portemonnaie).<br />

→ Artikel<br />

[EH]<br />

Nullmorphem, Nullzeichen (engl. zero morpheme; von griech. morphē<br />

‚Form‘)<br />

Der Ausdruck „Nullmorphem“ geht auf den von Roman Jakobson (1896–<br />

1982) geprägten Begriff des Nullzeichens zurück und bezeichnet eine Stelle<br />

im System, an der die Abwesenheit eines Morphems ihrerseits eine Bedeutung<br />

hat. Jakobson zeigte dies am Beispiel der russischen Substantivdeklination,<br />

bei der beispielweise Wörter auf -a nur im Genitiv Plural keine Endung<br />

aufweisen.<br />

→ Morphem<br />

[PV]<br />

Numerale (Plural: Numeralia, auch: Zahlwort; engl. numeral; von lat.<br />

numerus ‚Zahl‘)<br />

Alle Arten von Zahlwörtern werden zusammenfassend als Numeralia bezeichnet.<br />

Hierher gehören Kardinalia und Ordinalia (Grund- und Ordnungszahlen)<br />

ebenso wie die auf -el gebildeten Bruchzahlen (Drittel, Viertel) oder die<br />

sog. Gattungszahlen auf -erlei (einerlei, zweierlei) und andere mehr. Wie die<br />

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