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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Thema<br />

Thema (engl. theme; von griech. thema ‚Satz‘, wörtl.: ‚das Gesetzte‘)<br />

Als Thema werden jene Elemente eines Satzes bezeichnet, die bereits bekannte,<br />

vorerwähnte Information ausdrücken oder die den Satzgegenstand<br />

(‚das, worüber etwas gesagt wird‘) bilden. Das Gegenstück zum Thema bildet<br />

das Rhema, das jene Elemente umfasst, die neue, unbekannte, nicht vorerwähnte<br />

Information transportieren oder die Satzaussage (‚das, was über<br />

das Thema gesagt wird‘) bilden.<br />

→ Thema-Rhema-Gliederung<br />

[KP]<br />

Thema-Rhema-Gliederung (auch: Funktionale Satzperspektive,<br />

Informationsstruktur; engl. theme-rheme-structure, topic-comment-structure;<br />

von griech. thema ‚Satz‘, wörtl.: ‚das Gesetzte‘; rh˜ema ‚Wort, Satz‘, wörtl.:<br />

‚das Gesagte‘)<br />

Thema-Rhema-Gliederung bezeichnet die kommunikative Struktur eines<br />

Satzes. Grundidee dieses Konzepts ist, dass nicht alle Satzteile einer sprachlichen<br />

Äußerung gleich viel Information transportieren, sondern dass manche<br />

Teile des Satzes einen größeren Mitteilungswert aufweisen als andere.<br />

Der Teil des Satzes mit geringerem Mitteilungswert bildet dabei das Thema,<br />

der mit dem größten Mitteilungswert das Rhema. Thema und Rhema werden<br />

in der Literatur uneinheitlich definiert, auch die Terminologie ist nicht<br />

einheitlich. Neben dem Begriffspaar „Thema – Rhema“ sind insbesondere<br />

die Termini „Topik – Kommentar“ und „Fokus – Hintergrund“ verbreitet,<br />

die teilweise synonym gebraucht werden, teilweise aber in Opposition zueinander<br />

verwendet werden und als Bezeichnungen für ähnliche, aber nicht<br />

identische Konzepte dienen.<br />

Welcher Satzteil als derjenige mit dem größten bzw. geringsten Mitteilungswert<br />

zu bestimmen ist, hängt davon ab, ob man die Informationsstruktur<br />

einer Äußerung aus der Hörer- oder aus der Sprecherperspektive betrachtet:<br />

für die Hörerin sind u. U. andere Informationen relevant als für die<br />

Sprecherin (vgl. Halliday 2004: 93). Molnár (1993: 164) unterscheidet in<br />

Anlehnung an das Bühler’sche Zeichenmodell (vgl. Bühler 1934/1999) als<br />

dritte mögliche Analyseebene die Sachperspektive. Je nachdem aus welcher<br />

Perspektive die Informationsstruktur einer Äußerung analysiert wird, können<br />

Thema und Rhema folgendermaßen bestimmt werden:<br />

Aus der Hörerperspektive entspricht die Unterscheidung von Thema<br />

und Rhema im Regelfall derjenigen von alter, bekannter, vorerwähnter oder<br />

vorausgesetzter und aus dem Zusammenhang erschließbarer gegenüber<br />

neuer, unbekannter, nicht erwähnter oder nicht erschließbarer Information.<br />

Terminologisch wird diese Opposition teilweise auch mit dem Begriffspaar<br />

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