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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Attribut<br />

sprachler des <strong>Deutsche</strong>n über seine Bedeutung und Funktion oft nicht mehr<br />

sicher. Sie sind sich aber bewusst, dass es in der geschriebenen Sprache vorkommt<br />

und dann gegenüber dem Perfekt die stilistisch höher stehende Form<br />

ist. Dadurch kann es dazu kommen, dass jemand ein Präteritum verwendet,<br />

um sich „ästhetisch“ auszudrücken, obwohl das Tempus im Kontext falsch<br />

ist. Ein Beispiel hierfür wäre etwa die Frage Aßen Sie schon? an einen Gast,<br />

dem man etwas zu essen anbieten möchte.<br />

[EH]<br />

asyndetisch (engl. asyndetic; von griech. syndein ‚zusammenbinden‘)<br />

Asyndetisch sind Verknüpfungen von Wörtern, Syntagmen oder von Sätzen<br />

ohne lexikalische Verbindungsmittel (Konjunktionen), z. B. in Veni, vidi,<br />

vici.<br />

[KP]<br />

atemporales Präsens<br />

→ generelles Präsens<br />

Attribut (auch: Gliedteil; engl. attribute; von lat. attribuere ‚als<br />

Eigenschaft hinzufügen‘, ‚zuschreiben‘)<br />

Als Attribute werden Satzteile bezeichnet, die einem anderen Satzteil beigefügt<br />

werden, um diesen näher zu bestimmen. Der durch das Attribut näher<br />

bestimmte Satzteil wird Beziehungs- oder Bezugselement (auch: Determinatum)<br />

genannt.<br />

Der Terminus Attribut wird in der Literatur sehr unterschiedlich definiert<br />

und verwendet. Einigkeit besteht darüber, dass Attribute keine selbstständigen<br />

Satzglieder sind, sondern Gliedteile, die immer von einem anderen<br />

Satzteil abhängig sind. Ferner können Attribute den Bedeutungsbereich<br />

ihres Bezugselements modifizieren, weshalb sie gelegentlich auch als Modifikatoren<br />

bezeichnet werden (vgl. Eisenberg 2006: 49; Zifonun u. a. 1997:<br />

1997). Dies gilt allerdings nicht für alle Attribute. So schränken beispielsweise<br />

Appositionen wie der Trottel in der Nominalphrase Ferdinand, der<br />

Trottel den Bedeutungsbereich ihres Bezugselements nicht ein, und auch Relativsätze<br />

können nicht-restriktiv sein wie in Kaiser Ferdinand, der im Volksmund<br />

„Nandl der Trottel“ genannt wurde.<br />

Umstritten ist, welche Wortarten als Attribut und welche als Bezugselement<br />

fungieren können. Als mögliche Bezugselemente kommen nach traditionellen<br />

Auffassungen nur Substantive bzw. Nominalphrasen mit einem<br />

substantivischen Kern in Frage. Dieser eng gefasste Attributbegriff wird z. T.<br />

auch noch heute vertreten. So bezeichnet der Duden (2009: 800f.) als Attri-<br />

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