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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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u<br />

u<br />

subjektloser Satz<br />

Einen Sonderfall stellt schließlich das sog. expletive es (auch: Expletivum)<br />

dar, das auf das nachfolgende Subjekt verweist, es sozusagen vorwegnimmt:<br />

Es kamen viele Fans zum Jubiläumskonzert.<br />

Wie das Beispiel zeigt, richtet sich der Numerus des Verbs dabei nicht nach<br />

dem es, sondern nach dem eigentlichen Subjekt (hier: viele Fans). Die Funktion<br />

des expletiven es besteht darin, das Subjekt stärker hervorzuheben, es sozusagen<br />

„wichtiger“ zu machen. Dies hängt damit zusammen, dass die sog.<br />

rhematischen, wichtigeren Teile des Satzes, in denen neue Informationen<br />

enthalten sind, normalerweise nicht am Anfang, sondern weiter rechts im<br />

Satz stehen. Expletives es kann daher nur am Satzanfang auftreten (vgl.<br />

*Viele Fans kamen es zum Jubiläumskonzert).<br />

Demgegenüber kann das sog. Korrelat-es sowohl am Satzanfang als auch<br />

im Mittelfeld auftreten. Seine Aufgabe ist es, auf einen nachfolgenden Subjektsatz<br />

zu verweisen:<br />

Es war dem Gastgeber offensichtlich wichtig, dass sich bei ihm alle wohlfühlen.<br />

Dem Gastgeber war es offensichtlich wichtig, dass sich bei ihm alle wohlfühlen.<br />

Duden (2009): Die <strong>Grammatik</strong>. 8., überarb. Aufl., hrsg. von der Dudenredaktion. Mannheim/<br />

Wien/Zürich: Dudenverlag. (= Duden 4).<br />

Eisenberg, Peter (2006): Grundriss der deutschen <strong>Grammatik</strong>. Bd. 2: Der Satz. 3., durchges. Aufl.<br />

Stuttgart/Weimar: Metzler.<br />

Keenan, Edward L. (1976): „Towards a Universal Definition of ‚Subjekt‘“. In: Li, Charles N.<br />

(ed.): Subject and Topic. New York, Academic Press: 303–333.<br />

[GP]<br />

subjektiver Gebrauch (eines Modalverbs)<br />

→ epistemisch<br />

subjektloser Satz<br />

Im <strong>Deutsche</strong>n sind subjektlose Sätze die Ausnahme. Nur wenn es sich beim<br />

Subjekt um ein inhaltsleeres grammatisches Element handelt und zugleich<br />

ein sog. logisches Subjekt oder ein unpersönliches Passiv vorliegt, kann das<br />

grammatische Subjekt unter Umständen weggelassen werden:<br />

x logisches Subjekt: Es friert mich. → Mich friert.<br />

x unpersönliches Passiv: Es wird geflucht und gebechert auf dem Frachter. →<br />

Auf dem Frachter wird geflucht und gebechert.<br />

Regelmäßig weggelassen wird das Subjekt beim Imperativ: Rede! Redet!<br />

→ Subjekt<br />

[GP]<br />

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