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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Adjektivadverb<br />

<strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong>/Weydt, Harald (2003): Handbuch der deutschen <strong>Grammatik</strong>. 3., völlig neu bearb.<br />

Aufl. Berlin/New York: de Gruyter.<br />

Zifonun, Gisela u. a. (1997): <strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache. 3 Bde. Berlin/New York: de<br />

Gruyter. (= Schriften des Instituts für deutsche Sprache 7.1–7.3).<br />

[SR]<br />

Adjektivadverb (von lat. adiectum ‚das Hinzugefügte‘ und ad verbum<br />

‚zum Verb‘)<br />

Gelegentlich werden adverbial verwendete Adjektive wie in Sie las den Text<br />

langsam vor als Adjektivadverbien bezeichnet. Gemeint ist damit in erster Linie,<br />

dass ein Adjektiv die syntaktische Funktion eines Adverbials und damit<br />

die typische Funktion eines Adverbs übernommen hat (vgl. Sie las den Text<br />

gestern vor). In früheren Sprachstufen des <strong>Deutsche</strong>n sowie in vielen anderen<br />

Sprachen wird die adverbiale Verwendung durch eine spezielle Endung markiert;<br />

im modernen Deutsch bleibt sie endungslos. Die Bezeichnung „Adjektivadverb“<br />

ist umstritten, weil bei ihrer Verwendung nicht deutlich wird, ob<br />

damit zugleich eine Konversion, also eine Veränderung der Wortklassenzugehörigkeit,<br />

vorausgesetzt wird. Da für eine solche Konversion keinerlei Anhaltspunkte<br />

vorliegen und Adjektive im <strong>Deutsche</strong>n auch in prädikativer<br />

Funktion (Ihr Lesetempo war langsam) endungslos bleiben, wird der Terminus<br />

von Autoren wie Harnisch/Trost (2009: 19f.) explizit abgelehnt.<br />

Harnisch, Rüdiger/Trost, Igor (2009): „Adjektiv“. In: <strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong>/Vogel, Petra M. (Hrsg.):<br />

<strong>Deutsche</strong> Morphologie. Berlin/New York, de Gruyter: 17–37.<br />

[EH]<br />

Adjektivattribut (engl. attributive adjective; von lat. adiectum ‚das<br />

Hinzugefügte‘ und attribuere ‚als Eigenschaft hinzufügen‘, ‚zuschreiben‘)<br />

Adjektivattribute sind typischerweise nähere Bestimmungen von Substantiven<br />

(das interessante Buch), sie können jedoch auch Adjektive (Die Theateraufführung<br />

war erstaunlich gut), Adverbien (Ich gehe unheimlich gern tanzen)<br />

oder (nicht-verbale) Wortgruppen (die beste italienische Tageszeitung)<br />

näher bestimmen. Adjektivattribute werden dem Beziehungswort im<br />

<strong>Deutsche</strong>n normalerweise vorangestellt und flektiert. Als Attribute von<br />

Substantiven kongruieren sie in diesem Fall in Genus, Kasus und Numerus<br />

mit dem Beziehungswort. Endungslos bleiben unflektierbare Adjektive (ein<br />

prima Ergebnis), Adjektivattribute zu Adjektiven oder Adverbien sowie<br />

nachgestellte Adjektivattribute (Forelle blau), die allerdings als stilistisch<br />

markiert gelten.<br />

[KP]<br />

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