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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Attribut<br />

bute nur diejenigen Gliedteile, die sich auf Substantive beziehen. Eisenberg<br />

(2006: 48) erweitert den Attributbegriff um Pronomina und fasst ihn so,<br />

„dass im Nahbereich dieser Relation ein Substantiv oder Pronomen auftritt“.<br />

Unklar ist nach dieser Auffassung jedoch, welche syntaktische Funktion z. B.<br />

sehr in sehr gut innehat. Die meisten anderen Definitionen des Attributs unterscheiden<br />

sich insofern von dieser traditionellen Auffassung, als sie den<br />

Anwendungsbereich des Attributs weiter ausdehnen. Als Bezugselement<br />

können dann auch andere Wortarten wie z. B. Adjektive oder Adverbien auftreten.<br />

Das typische Bezugselement bleibt jedoch auch nach diesen Definitionen<br />

das Substantiv. Als weiteste Definition ist diejenige zu bezeichnen,<br />

nach der jegliche unselbständigen Satzteile, die sich auf nicht-verbale Wörter<br />

oder Wortgruppen beziehen, als Attribute gelten.<br />

Die Frage, ob Pronomina wie mein, jener oder einige und Numeralia, die<br />

bei Substantiven stehen, als Attribute anzusehen sind, wird ebenfalls uneinheitlich<br />

beantwortet. In einigen Ansätzen werden sie zusammen mit dem<br />

Artikel zu den Determinativen (so z. B. Zifonun u. a. 1997: 1959, Lavric<br />

2001) oder auch zu den sog. Artikelwörtern (vgl. z. B. Helbig/Buscha 2007:<br />

320–324) gerechnet und von den Attributen ausgeschlossen. In anderen<br />

<strong>Grammatik</strong>en werden Indefinitpronomina oder auch Numeralia, die gemeinsam<br />

mit einem Artikel auftreten, auch als „adjektivische Attribute“ interpretiert<br />

(vgl. Eisenberg 2006: 185).<br />

Attribute können nach semantischen oder morphosyntaktischen Kriterien<br />

klassifiziert werden. In der deutschen <strong>Grammatik</strong> ist die Klassifikation<br />

nach der äußeren Form des Attributs weit verbreitet; man spricht dementsprechend<br />

auch von Adjektivattribut (das interessante Buch), Genitivattribut<br />

(die Wohnung meiner Cousine), Präpositionalattribut (der Junge mit den roten<br />

Haaren) usw. Ferner wird nach dem morphosyntaktischen Verhalten der Attribute<br />

zwischen kongruierenden und nicht-kongruierenden Attributen unterschieden.<br />

Als kongruierend bezeichnet man diejenigen Attribute, die sich<br />

in Genus, Kasus und Numerus nach ihrem Bezugselement richten, wie z. B.<br />

großer in ein großer Baum.<br />

Adjektive und Partizipien als Attribute<br />

Es gehört normalerweise zur Definition von Adjektiven als Wortart, dass<br />

sie als Attribute Nominalphrasen modifizieren können (vgl. Wetzer 1996:<br />

17–25). Im <strong>Deutsche</strong>n können wie in den meisten Sprachen der Großteil<br />

der Adjektive nicht nur attributiv, sondern auch prädikativ gebraucht<br />

werden:<br />

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