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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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kausativ<br />

kausal (engl. causal; von lat. causa ‚Grund‘, ‚Ursache‘)<br />

Zwei Elemente stehen dann in einem kausalen Verhältnis zueinander, wenn<br />

das eine Element die Ursache oder der Grund für das andere Element ist. In<br />

der <strong>Grammatik</strong> werden z. B. Konjunktionen als kausal bezeichnet, wenn sie<br />

einen Teilsatz einleiten können, in dem die Ursache für ein Ereignis angegeben<br />

wird, das in einem anderen Teilsatz ausgedrückt ist: Da der Louvre geschlossen<br />

war, konnten wir die Mona Lisa leider nicht besichtigen.<br />

[KP]<br />

Kausaladverb (engl. causal adverb; von lat. causa ‚Grund‘, ‚Ursache‘ und<br />

ad verbum ‚zum Verb‘)<br />

Kausaladverbien im engeren Sinne sind solche Adverbien, die den Grund<br />

oder die Ursache für eine Handlung oder ein Geschehen angeben. Als kausal<br />

im weiteren Sinne werden auch konditionale (eine Bedingung bezeichnende),<br />

konzessive (einräumende), konsekutive (eine Folge bezeichnende)<br />

und finale (einen Zweck benennende) Adverbien angesehen.<br />

→ Adverb<br />

[SR]<br />

Kausalsatz (engl. causal clause; von lat. causa ‚Grund‘, ‚Ursache‘)<br />

Ein Kausalsatz ist ein Satz, in dem die Ursache für ein Ereignis ausgedrückt<br />

wird, das in einem anderen Satz beschrieben wird: Er kam zu spät, weil die<br />

Bahnbediensteten streikten. Kausalsätze werden im <strong>Deutsche</strong>n meist durch<br />

Konjunktionen wie da, weil, denn eingeleitet.<br />

→ Nebensatz<br />

[KP]<br />

kausativ (engl. causative; von lat. causa ‚Grund‘, ‚Ursache‘)<br />

Manche Verben drücken aus, dass ihr Agens die Ursache für eine Handlung<br />

oder ein Ereignis ist, die das Patiens betrifft. In diesem Fall spricht man von<br />

einem kausativen Verb. So bedeutet etwa fällen ‚verursachen, dass etwas fällt‘<br />

oder versenken ‚verursachen, dass etwas versinkt‘. Während in manchen<br />

Sprachen grammatische Morpheme zum Ausdruck der Kausativität zur Verfügung<br />

stehen – man spricht dann auch von einem Kausativ als Bestandteil<br />

der verbalen Diathese (zu der auch Aktiv und Passiv gehören) –, wurden im<br />

<strong>Deutsche</strong>n historisch Wortbildungsmittel dazu verwendet, wie man an<br />

Verbpaaren wie sinken/senken, fallen/fällen, trinken/tränken usw. heute noch<br />

gut erkennen kann. Im modernen <strong>Deutsche</strong>n ist dieses Wortbildungsmuster<br />

jedoch nicht mehr produktiv, und man muss Kausativität mit periphrastischen<br />

Mitteln ausdrücken, etwa durch Hinzufügung des Verbs machen (Das<br />

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