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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Akkusativ<br />

Agens (engl. agent; von lat. agens ‚handelnd‘)<br />

Als Agens bezeichnet man die Person, die eine Handlung ausführt oder ein<br />

Ereignis verursacht. In Sprachen wie dem <strong>Deutsche</strong>n (sog. Nominativ- oder<br />

Subjektsprachen) wird diese Rolle im Normalfall, also im Aktivsatz, durch<br />

das Subjekt des Satzes ausgedrückt: Unsere Katze hat schon wieder eine Maus<br />

gefangen.<br />

→ Subjekt<br />

[GP]<br />

Agglutination (engl. agglutination; von lat. agglutinare ‚ankleben‘)<br />

Wenn in einer Sprache grammatische Kategorien wie beispielsweise Kasus,<br />

Numerus, Person, Tempus usw. durch je ein einzelnes grammatisches Morphem<br />

repräsentiert sind und diese Morpheme bei der Formenbildung aneinandergereiht<br />

werden, spricht man von Agglutination. So bildet man beispielsweise<br />

im Türkischen den Akkusativ Plural von el ‚Hand‘ durch<br />

Anhängen des Pluralsuffixes -ler und des Akkussativ-Suffixes -i: elleri.<br />

[EH]<br />

Akkusativ (auch: Wen-Fall; engl. accusative; von lat. accusare ‚anklagen‘)<br />

Bedeutung<br />

Der Akkusativ, im <strong>Deutsche</strong>n auch als „4. Fall“ bezeichnet, ist einer der vier<br />

Kasus des <strong>Deutsche</strong>n. Seine Funktion ist primär syntaktisch: In prototypischen<br />

Sätzen mit zwei Argumenten wie z. B. Der Löwe frisst die Antilope wird<br />

durch das erste Argument (hier: der Löwe) die handelnde Person bezeichnet,<br />

während das zweite zur Bezeichnung des Ziels oder „Opfers“ dient, auf das<br />

die Handlung gerichtet ist (hier: die Antilope). Ein Kasus, dessen Grundfunktion<br />

darin besteht, dieses Handlungsziel oder Patiens (von lat. patiens<br />

‚erleidend‘) zu kennzeichnen, wird als Akkusativ bezeichnet (vgl. Comrie<br />

1995: 111; Iggesen 2005: 87).<br />

Diese Grundbedeutung, das Ziel auszudrücken, auf das eine Handlung<br />

gerichtet ist, hat in den ide. Sprachen dazu geführt, dass der Akkusativ auch<br />

allgemein zum Ausdruck der Richtung gebraucht werden kann. Man spricht<br />

dann auch von einem Richtungsakkusativ. Im <strong>Deutsche</strong>n zeigt sich dies bei<br />

einer Reihe von lokalen Präpositionen, die zum Ausdruck der Richtung mit<br />

Akkusativ (Ich stelle den Krug auf den Tisch), zum Ausdruck eines Ortes jedoch<br />

mit Dativ gebraucht werden (Der Krug steht auf dem Tisch). Außer zum<br />

Ausdruck einer Richtung im engeren Sinne kann der Akkusativ in der ide.<br />

Sprachfamilie auch noch weiter verallgemeinert werden und dann eine<br />

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