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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Pronomen<br />

zweite Teil die schwache Adjektivdeklination aufweist (desjenigen, demselben<br />

usw.). Die neutralen Formen das und dies können nicht nur auf Referenten,<br />

sondern auf ganze Sachverhalte hinweisen.<br />

Rein syntaktisch definiert ist das Relativpronomen (von lat. relatum<br />

‚bezogen auf‘: der/die/das, welcher/welche/welches), das dazu dient, einen Nebensatz<br />

(Relativsatz) einzuleiten, indem es ein Element des übergeordneten<br />

Satzes wieder aufnimmt: Die Frau, die dort steht, ist eine erfolgreiche Autorin.<br />

Im <strong>Deutsche</strong>n sind Relativpronomina formgleich mit Pronomina anderer<br />

Subklassen. Das weitaus häufigste ist der/die/das. Es geht auf das Demonstrativpronomen<br />

zurück und besitzt die gleichen Langformen, ist aber unbetont.<br />

Insbesondere in der Nähe von gleich lautenden Artikeln oder Demonstrativa<br />

kann es durch das dem Interrogativum (von lat. interrogare ‚fragen‘)<br />

entsprechenden welcher ersetzt werden (Kennst du die Frau, welche die Adressen<br />

verwaltet?). Genus und Numerus des Relativpronomens richten sich<br />

nach dem Bezugswort, der Kasus folgt der syntaktischen Funktion des Pronomens<br />

im Relativsatz. Wenn das Relativpronomen für den Anschluss an die<br />

1. oder 2. Person verwendet wird, kann es bei Gebrauch als Subjekt durch<br />

das Personalpronomen verstärkt werden: du, der (du) immer gewinn(s)t, solltest<br />

…<br />

Für den relativen Anschluss stehen schließlich weitere Interrogativpronomina<br />

und -adverbien zur Verfügung, z. B.: wer/was nach fehlendem Bezugswort<br />

(Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß); was und Pronominaladverbien<br />

mit wo- (womit, wofür usw.) nach Demonstrativa, Indefinita und<br />

Superlativen im Neutrum (das/alles, was ich sehe, …; das schönste, was mir<br />

passiert ist, …); wo-/wohin zum lokalen relativen Anschluss (in Paris, wo er<br />

lebt, …); weshalb, weswegen, warum nach Substantiven mit kausaler Bedeutung<br />

(der Grund, warum …); wie nach so im Hauptsatz (mach es so, wie ich es<br />

sage) usw.<br />

Das Interrogativpronomen (von lat. interrogare ‚fragen‘: wer/was, welcher,<br />

was für ein usw.) bezeichnet das, wonach gefragt wird. Typischerweise<br />

tritt es in Bestimmungsfragen (Wer steht dort?) auf, kann aber auch in anderen<br />

Satztypen vorkommen. Wer/was kann nur substantivisch gebraucht werden,<br />

bei welch- und was für ein- ist auch der attributive Gebrauch sehr häufig<br />

zu finden (Welchen/Was für einen Gärtner hast du eingestellt?).<br />

Auch Interrogativa kennen nur die 3. Person. Anstelle der im <strong>Deutsche</strong>n<br />

üblichen drei Genera unterscheidet wer/was zwischen Person und Nicht-Person.<br />

Zweigliedrige Unterscheidungen dieser Art scheinen bei Interrogativpronomina<br />

beinahe universell zu sein (vgl. Sasse 1993: 678). Kasus wird nur<br />

bei wer differenziert, während was nur eine (gleichlautende) Form für Nominativ<br />

und Akkusativ aufweist und keinen Genitiv oder Dativ ausdrücken<br />

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