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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Kernsatz<br />

macht mich zittern vor Furcht) oder je nach Konstruktionstyp auch lassen<br />

(Das ließ mich vor Schreck erblassen).<br />

[EH]<br />

Kernsatz (auch: Verbzweitsatz)<br />

Als Kernsatz bezeichnet man einen Satz, in dem das finite Verb an der zweiten<br />

Stelle steht wie z. B. in Sie fährt nächste Woche in Urlaub oder in Wer hat<br />

dir das gesagt? Die erste Stelle, das sog. Vorfeld, kann auch durch mehrere<br />

Wörter besetzt werden; diese Elemente zusammen dürfen aber nicht mehr<br />

als ein Satzglied bilden. Da im <strong>Deutsche</strong>n auch Nebensätze als Satzglieder<br />

fungieren, können auch sie das Vorfeld besetzen: Obwohl es stark schneite,<br />

fuhr er mit dem Fahrrad zum Konzert.<br />

→ Satz<br />

[KP]<br />

Klitisierung (engl. cliticization; von griech. klinein ‚sich neigen‘)<br />

Bei der Klitisierung hängt sich ein Wort an ein benachbartes Wort an und<br />

verliert dabei seine Selbständigkeit. Aus dem freien Morphem wird ein unbetontes<br />

Klitikon (Plural: Klitika); dabei kann es auch verändert werden: unter<br />

dem → unterm, an dem → am. Wenn sich das Klitikon an ein nachfolgendes<br />

Wort anhängt, spricht man von Proklise (von griech. proklinein<br />

‚nach vorne neigen‘), z. B. der Artikel in frz. l’homme ‚der Mann‘. Hängt sich<br />

das Klitikon dagegen an ein vorhergehendes Wort an, spricht man von Enklise<br />

(von griech. enklinein ‚sich hinneigen‘), z. B. denkste (aus denkst du).<br />

Die Klitisierung des bestimmten Artikels nach Präpositionen spielt im <strong>Deutsche</strong>n<br />

eine besondere Rolle. Hier sind die Klitika in manchen Fällen gar<br />

nicht, in anderen nicht ohne Bedeutungsunterschied in ihre Vollformen auflösbar:<br />

beim Lesen vs. *bei dem Lesen; im Haus vs. in dem Haus). Auch nachgestellte<br />

Personalpronomen werden vor allem in der Umgangssprache häufig<br />

klitisiert: ist es → isses; haben wir → hamwa, hamma.<br />

[MS]<br />

Knoten (engl. node)<br />

Als Knoten bezeichnet man alle diejenigen Stellen in einem Baumgraph, also<br />

der gaphischen Darstellung hierarchischer Relationen im Satz, an denen er<br />

sich verzweigt.<br />

[EH]<br />

Koda (auch: Coda; engl. syllable coda; von ital. coda ‚Schwanz‘)<br />

Unter Koda versteht man den konsonantischen Endrand oder auch den Auslaut<br />

einer Silbe. Dieser kann aus einem oder mehreren Lauten bestehen (z. B.<br />

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