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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Konversion<br />

Konstruktionsgrammatik (engl. construction grammar)<br />

Konstruktionsgrammatiken sind <strong>Grammatik</strong>modelle, die auf einem eher<br />

ganzheitlichen Ansatz beruhen. Eine „Konstruktion“ entsteht durch die Interaktion<br />

von Form und Bedeutung, die nicht voneinander getrennt werden<br />

können. So wird etwa ein Verb nicht als Lexikoneintrag mit abstrakten<br />

Merkmalen wie ‚transitiv‘ oder ‚regiert den Akkusativ‘ verstanden, sondern<br />

als eine Art komplexes Szenario mit verschiedenen möglichen Teilnehmern,<br />

wobei auch pragmatische Faktoren und Weltwissen mit einfließen können.<br />

Eine Konstruktionsgrammatik als übergeordnetes, einheitliches Modell<br />

gibt es nicht; der Begriff umfasst unterschiedliche Einzelmodelle wie etwa<br />

die „Radikale Konstruktionsgrammatik“ (radical construction grammar) von<br />

Croft (2001), der einen typologischen Ansatz vertritt. Im Bereich des Erstspracherwerbs<br />

wird der Ansatz der Konstruktionsgrammatik insbesondere<br />

von Michael Tomasello vertreten (vgl. etwa Tomasello 2006).<br />

Croft, William (2001): Radical Construction Grammar. Syntactic Theory in Typological Perspective.<br />

Oxford/New York: Oxford University Press.<br />

Tomasello, Michael (2006): „Konstruktionsgrammatik und früher Erstspracherwerb“. In: Fischer,<br />

Karin/Stefanowitsch, Anatol (Hrsg.): Konstruktionsgrammatik. Tübingen, Stauffenburg:<br />

19–38.<br />

[EH]<br />

Kontamination (auch: Wortkreuzung; engl. blending; von lat.<br />

contaminare ‚in Berührung bringen und dadurch verderben‘)<br />

Bei der Kontamination werden zwei Wörter zu einem neuen Wort zusammengezogen,<br />

wobei bei einem oder beiden Wörtern Teile wegfallen: jein,<br />

verschlimmbessern. Häufig handelt es sich um scherzhafte Gelegenheitsbildungen,<br />

die nicht lexikalisiert werden (z. B. Lafontainment, televisionär).<br />

[MS]<br />

Konversion (engl. conversion; von lat. conversio ‚Umwandlung‘)<br />

Unter Konversion versteht man eine Wortbildungsart, bei der ein Stamm<br />

von einer Wortart in eine andere Wortart umgesetzt wird, ohne dass dabei<br />

Wortbildungsaffixe oder sonstige Veränderungen der Form auftreten. Das ist<br />

etwa bei der Substantivierung des Infinitivs der Fall (singen – das Singen).<br />

Auch die Ableitung eines Substantivs aus einem Stamm oder aus einer Wortgruppe<br />

ist eine Konversion (laufen – der Lauf, gefügig machen – das Gefügigmachen).<br />

→ Wortbildung<br />

[MS]<br />

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