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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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u<br />

AcI<br />

sind ja und doch auch Antwortpartikeln, doch ist darüber hinaus auch eine<br />

Konjunktion, und auch denn ist eine Konjunktion).<br />

Abtönungspartikeln sind insbesondere für die Alltagssprache außerordentlich<br />

typisch und dort hochfrequent, wobei ihre Verwendung von Faktoren<br />

wie der Vertrautheit der Teilnehmenden miteinander, dem Grad der<br />

Informalität, dem Öffentlichkeitsgrad und anderem abhängig ist (vgl. <strong>Hentschel</strong><br />

1986; <strong>Hentschel</strong>/Keller 2006). Die meisten Abtönungspartikeln sind an<br />

bestimmte Satztypen gebunden: so kann beispielsweise ja nur in Assertionssätzen,<br />

denn nur in Interrogativsätzen auftreten. Typisch für Abtönungspartikeln<br />

ist, dass sie unbetont sind und nicht im Vorfeld stehen können (*Ja bist<br />

du da endlich!); auch haben sie keine syntaktische Funktion. Einige Abtönungspartikeln<br />

haben allerdings auch eine betonte Variante mit einer anderen<br />

Bedeutung, die ebenfalls abtönend ist (z. B. ja in: Komm ja nicht wieder zu<br />

spät!) und nicht im Vorfeld stehen kann (*Ja komm nicht wieder zu spät!).<br />

Über die genaue Zahl der Abtönungspartikeln im <strong>Deutsche</strong>n herrscht<br />

Uneinigkeit, da verschiedene Autoren bei der Definition der Klasse unterschiedliche<br />

Kriterien anlegen. Normalerweise werden die folgenden Partikeln<br />

dazu gerechnet: aber (Das ist aber komisch!), auch (Haben wir auch alles?),<br />

bloß (Was soll ich bloß tun?), denn (Wie heißt du denn?), doch (Setz dich<br />

doch!), eben (So ist das eben), eigentlich (Wie spät ist es eigentlich?), einfach<br />

(Nimm einfach ein Taxi, wenn der Bus schon weg ist), halt (Das ist halt so), ja<br />

(Da bist du ja!), mal (Gib mir mal den Hammer!), nur (Wenn nur schon alles<br />

vorbei wäre!), ruhig (Nimm dir ruhig noch ein Stück Torte!), vielleicht (Das ist<br />

vielleicht eine seltsame Geschichte!) und wohl (Was das wohl bedeutet?); zu diesen<br />

Partikeln, ihrer Bedeutung und Distribution im Einzelnen vgl. Weydt/<br />

<strong>Hentschel</strong> (1983). Partikeln wie immerhin, sowieso oder allerdings werden<br />

hingegen oft als „abtönungsähnliche Partikeln“ von den im Vorigen genannten<br />

unterschieden.<br />

<strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong> (1986): Funktion und Geschichte deutscher Partikeln. Ja, doch, halt und eben.<br />

Tübingen: Niemeyer. (= Reihe Germanistische Linguistik 63).<br />

<strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong>/Keller, Heidi (2006): „Cultural Concepts of Parenting. A Linguistic Analysis“.<br />

Linguistik online 29, 4/06: 73–95.<br />

Weydt, Harald (1969): Abtönungspartikel. Bad Homburg v. d. H.: Gehlen.<br />

Weydt, Harald/<strong>Hentschel</strong>, <strong>Elke</strong> (1983): „Kleines Abtönungswörterbuch“. In: Weydt, Harald<br />

(Hrsg.): Partikeln und Interaktion. Tübingen, Niemeyer: 3–24.<br />

[EH]<br />

AcI (Accusativus cum infinitivo), Akkusativ mit Infinitiv<br />

In einer AcI-Konstruktion ist das Akkusativobjekt des übergeordneten Verbs<br />

zugleich das Subjekt eines nachfolgenden Infinitivs, z. B.: Ich höre ihn kom-<br />

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