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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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O<br />

Objekt<br />

Oberflächenstruktur (engl. surface structure, s-structure)<br />

In älteren Modellen der Generativen <strong>Grammatik</strong> wurde angenommen,<br />

dass Sätze aus einer Oberflächen- und einer Tiefenstruktur bestehen. Dabei<br />

wurde eine Reihe von sog. Transformationsregeln angesetzt, so etwa Umstellungen,<br />

Hinzufügungen oder Tilgungen, mittels derer die Tiefenstruktur in<br />

die Oberflächenstruktur, also den aktuellen Satz, überführt wurde. In neueren<br />

Ansätzen findet sich diese Annahme nicht mehr.<br />

[EH]<br />

Objekt (engl. object; von lat. obicere ‚entgegenstellen‘)<br />

Funktion<br />

Beim Objekt handelt es sich um denjenigen Teil des Satzes, der vom im Verb<br />

ausgedrückten Vorgang betroffen ist oder das Ziel dieses Vorgangs darstellt:<br />

Der Pinguin fraß den Fisch. Den Gegenpol zum Objekt bildet das Subjekt des<br />

Satzes, das typischerweise die handelnde Person ausdrückt (im vorigen Beispiel:<br />

der Pinguin).<br />

Wenn mehr als ein Objekt auftritt, unterscheidet man meist das sog. direkte<br />

(im Sinne von: direkt von der Handlung betroffene) vom indirekten (im<br />

Sinne von: indirekt von der Handlung betroffenen) Objekt. Ein Beispiel für<br />

einen Satz mit einem direkten und einem indirekten Objekt wäre Die Erbin<br />

schenkte das Bild (direktes Objekt) dem Museum (indirektes Objekt). Hier ist<br />

das Bild der direkt von der Handlung (hier: der Transaktion) betroffene Gegenstand,<br />

während das Museum das indirekte Ziel der Handlung darstellt.<br />

Die Unterscheidung dieser beiden Objekttypen ist in der <strong>Grammatik</strong>schreibung<br />

Tradition. Man kann dafür aber auch auf moderne typologische<br />

Definitionen zurückgreifen. Dabei geht man zunächst davon aus, dass bei<br />

einem prototypischen Satz mit zwei an der Handlung beteiligten Personen<br />

oder Gegenständen (man spricht dann auch von zwei Argumenten) eine<br />

Struktur wie bei Der Pinguin fraß den Fisch vorliegt: ein handelndes Agens A<br />

(hier: der Pinguin) steht einem Patiens P (hier: den Fisch) gegenüber, welches<br />

das Ziel dieser Handlung ist. Bei einem prototypischen Satz mit drei Argumenten,<br />

also mit drei an der Handlung beteiligten Personen oder Gegenständen,<br />

nimmt man hingegen eine Struktur an wie bei Ich gebe dem Pinguin<br />

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