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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Projektionsprinzip<br />

Rödel, Michael (2004): „<strong>Grammatik</strong>alisierung und die Folgen: Der Infinitiv in der deutschen<br />

Verlaufsform“. Muttersprache 2/114: 138–150.<br />

Van Pottelberge, Jeroen (2004): Der am-Progressiv. Struktur und parallele Entwicklung in den<br />

kontinentalwestgermanischen Sprachen. Tübingen: Narr. (= Tübinger Beiträge zur Linguistik<br />

478).<br />

[JP]<br />

Projektionsprinzip (engl. projection principle)<br />

Beim Projektionsprinzip handelt es sich um eine universelle Regel, die von<br />

der Generativen <strong>Grammatik</strong> beschrieben wird. Sie beinhaltet, dass die lexikalische<br />

Struktur eines Wortes auf jeder syntaktischen Ebene repräsentiert<br />

sein muss, oder mit anderen Worten: es dürfen keine Informationen verloren<br />

gehen. Von Projektion ist dabei die Rede, weil diese strukturellen Informationen<br />

immer von einer syntaktischen Beschreibungsebene auf die jeweils<br />

nächste projiziert werden.<br />

[EH]<br />

Proklise<br />

→ Klitisierung<br />

Pronomen (Plural: Pronomen oder Pronomina; engl. pronoun; von lat.<br />

pro ‚für‘ und nomen ‚Name‘, ‚Nomen‘)<br />

Mit Pronomen bezeichnet man eine Wortart, deren primäre Funktion es<br />

ist, anstelle von Substantiven oder Nominalphrasen zu stehen (Karin/die<br />

Tochter → sie). Pronomina sind Deiktika, also Wörter, die – vergleichbar<br />

einem sprachlichen Zeigefinger – auf etwas im sprachlichen oder außersprachlichen<br />

Kontext verweisen. Dadurch können sie bereits Erwähntes<br />

oder Anwesendes in kurzer Form aufnehmen.<br />

Die meisten Pronomina des <strong>Deutsche</strong>n weisen bei selbständigem und bei<br />

attributivem Gebrauch die gleichen Formen auf (dieser vs. dieser Mensch),<br />

nur wenige zeigen an einzelnen Stellen im Paradigma Abweichungen (keiner<br />

vs. kein Mensch). Attributiv gebrauchte Pronomina werden jedoch nicht immer<br />

zu den Pronomina gerechnet. Autoren, die es als wichtig erachten, dass<br />

attributiv gebrauchte Pronomina kein eigenes Satzglied darstellen und zudem<br />

teilweise auch andere Formen aufweisen, ordnen diese den Determinativen<br />

oder auch den Artikeln bzw. den sog. Artikelwörtern zu. Autoren, welche<br />

die gleichbleibenden Bedeutungen und die mehrheitlich identischen<br />

Formen ins Zentrum stellen, zählen jedoch beide Gebrauchsweisen zu den<br />

Pronomina. Sehr restriktiv ist z. B. Engel (2009: 364), der nur diejenigen<br />

Wörter zu den Pronomina zählt, die nicht attributiv gebraucht werden können<br />

– genauer gesagt: die nicht kongruieren –, während er die anderen als<br />

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