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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Adjektiv<br />

weisen. Möglich ist Genitiv- (Ich bin des Wartens überdrüssig), Dativ- (Deine<br />

Meinung ist ihm wichtig), Akkusativ- (Das Bild ist keinen roten Heller wert)<br />

und Präpositionalrektion (Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden; Ich bin nicht<br />

mehr böse auf ihn usw.). Solche Ergänzungen bei prädikativen Adjektiven<br />

werden auch als Objekte zweiten Grades bezeichnet.<br />

Bedeutung<br />

Adjektive bezeichnen Eigenschaften von Dingen oder Ereignissen, so z. B.<br />

die Farbe (rot, blau), Form (rund, eckig), Geschmack (salzig, süß), Temperatur<br />

(heiß, kalt), Zugehörigkeit (väterlich, russisch), usw. Bei der semantischen<br />

Einteilung werden Adjektive oft als relativ (auch: relational) bezeichnet,<br />

wenn sie eine Eigenschaft ausdrücken, die nur in Relation zu etwas interpretierbar<br />

ist. So ist ein kleines Haus immer noch größer als ein großes Fenster.<br />

Absolute Adjektive beziehen sich demgegenüber auf Eigenschaften, die<br />

auch ohne einen solchen Bezug zu verstehen sind. Ein quadratisches Blatt Papier<br />

unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht von einem quadratischen<br />

Grundriss eines Hauses. Allerdings werden diese Begriffe gelegentlich auch<br />

anders definiert (Helbig/Buscha 2007: 281; Duden 2009: 756–758). Relative<br />

Adjektive werden dann als Adjektive verstanden, die Beziehungen ausdrücken<br />

und nur durch Bezugnahme auf ein Referenzobjekt interpretierbar<br />

sind, wie etwa väterlich oder russisch.<br />

Eine weitere semantische Gruppe von Adjektiven sind die Dimensionsadjektive,<br />

die auch als polare Adjektive bezeichnet werden. Sie bestehen aus<br />

Gruppen von je zwei Adjektiven, die in Opposition zueinander stehen (alt –<br />

jung, schwer – leicht), die jeweils an den beiden Endpunkten einer Skala mit<br />

der auszudrückenden Eigenschaft stehen. Dabei wird das Adjektiv, das den<br />

höchsten Grad dieser Eigenschaft bezeichnet, als sog. „neutralisierte“ Form<br />

verwendet, die ihre Opposition mit umfasst: Auch bei einem Baby fragt man<br />

Wie alt ist es? (und nicht *Wie jung ist es?).<br />

Gelegentlich werden die Zahlwörter (Numeralia) ebenfalls zu den Adjektiven<br />

gezählt und dann als Zahladjektive bezeichnet. Man untergliedert sie<br />

weiter in: Kardinalzahlen (eine, zwei), Ordinalzahlen (erste, zweite), Bruchzahlen<br />

(ein Drittel, ein Viertel), Vervielfältigungszahlwörter (zweifach, dreifach),<br />

Gattungszahlwörter (einerlei, zweierlei) und unbestimmte Zahladjektive<br />

(viel, wenig).<br />

Duden (2009): Die <strong>Grammatik</strong>. 8., überarb. Aufl., hrsg. von der Dudenredaktion. Mannheim/<br />

Wien/Zürich: Dudenverlag. (= Duden 4).<br />

Helbig, Gerhard/Buscha, Joachim (2007): <strong>Deutsche</strong> <strong>Grammatik</strong>. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht.<br />

6. Nachdruck. Berlin usw.: Langenscheidt.<br />

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