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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Obliquus obliquer Kasus<br />

Obliquus, obliquer Kasus (engl. oblique case; von lat. obliquus<br />

‚seitlich‘ und casus ‚Fall‘)<br />

In der traditionellen <strong>Grammatik</strong> versteht man unter einem obliquen Kasus<br />

(casus obliquus) alle satzintern auftretenden Kasus mit Ausnahme des Nominativs;<br />

im <strong>Deutsche</strong>n wären das also Genitiv, Dativ und Akkusativ. Daneben<br />

gibt es aber auch eine andere Definition, derzufolge alle Kasus, die nicht direkt<br />

vom Verb regiert sind, wie beispielsweise Kasus zur Angabe des Ortes<br />

(Lokativ) oder zum Ausdruck des Begleitumstands (Komitativ), als oblique<br />

Kasus bezeichnet werden. In letzterem Fall spricht man auch von peripheren<br />

Kasus.<br />

[EH]<br />

Onomatopoetikon (Plural: Onomatopoetika; engl. onomatopoeia; von<br />

lat. onomatopoeïa, zu griech. onoma ‚Name‘ und poiein ‚machen‘),<br />

onomatopoetisch (engl. onomatopoeic)<br />

Lautmalerische Wörter wie rums! ticktack oder quack, mit denen Umweltoder<br />

Tiergeräusche nachgeahmt werden sollen, bezeichnet man als Onomatopoetika.<br />

Sie sind trotz ihrer lautmalerischen Gestalt sprachspezifisch: so<br />

sagen Hunde auf Deutsch wau wau, auf Englisch woof woof oder arf arf, auf<br />

Thailändisch hòng hòng.<br />

[EH]<br />

Onset (engl. syllable onset; ‚Anfang‘)<br />

Der Onset ist der konsonantische Teil einer Silbe, der vor dem Silbenträger<br />

(Nukleus) steht. Er wird auch als Anlaut, Silbenkopf, Ansatz oder Anfangsrand<br />

bezeichnet. Der Onset kann aus einem oder mehreren Konsonanten<br />

bestehen (z. B. bilden [kr] und [s] die Onsets in den beiden Silben von<br />

Kri.se). Als Kategorie steht der Onset dem Reim gegenüber, der sich wiederum<br />

in Nukleus und Koda unterteilen lässt. Der Onset ist in manchen<br />

Sprachen obligatorisch, während er in anderen, wie z. B. dem <strong>Deutsche</strong>n,<br />

auch fehlen darf.<br />

→ Silbe<br />

[SR]<br />

Optativ (engl. optative [mood]; von lat. optare ‚wünschen‘)<br />

Als Optativ bezeichnet man einen Verbmodus, der dazu dient, einen<br />

Wunsch, eine Bitte usw. auszudrücken. Das <strong>Deutsche</strong> verfügt nicht über<br />

einen eigenständigen Optativ, es verwendet dafür in Optativsätzen die Formen<br />

des Konjunktivs (Hätte ich doch nichts gesagt!). Sprachen, die über einen<br />

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