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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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Modalsatz<br />

In der IDS-<strong>Grammatik</strong>, die sich bei ihrer Beschreibung der deutschen<br />

Modalverben ebenfalls an der Unterscheidung epistemisch vs. nicht-epistemisch<br />

orientiert, wird im Fall des nicht-epistemischen Gebrauchs „eine Art<br />

‚Ideal‘, etwas, das in der Regel nicht verwirklicht ist“ (Zifonun u. a. 1997:<br />

1886) als Hintergrund angenommen. Dabei werden drei „Bewertungsquellen“<br />

genannt: das Erreichen von Zielen (teleologisch); zwischenmenschliche<br />

Normen, Gesetze, moralische Werte (normativ); Wünsche und Interessen<br />

einzelner (volitiv). Zusätzlich wird unterschieden, ob die Quelle einer<br />

Fähigkeit, eines Willens usw. beim Subjekt selbst liegt oder von außen<br />

kommt, was durch die Begriffe intrasubjektiv-circumstantiell und extrasubjektiv-circumstantiell<br />

(zu engl. circumstance ‚Umstand‘) bezeichnet<br />

wird (vgl. ebd: 1887). Insgesamt ist für die Darstellung der IDS-<strong>Grammatik</strong><br />

kennzeichnend, dass sie von Redehintergründen ausgeht, die für die Bedeutung<br />

von Modalverben konstitutiv sind.<br />

Bybee, Joan/Perkins, Revere/Pagliuca, William (1994): The Evolution of Grammar. Tense, Aspect,<br />

and Modality in the Languages of the World. Chicago usw.: University of Chicago Press.<br />

Coates, Jennifer (1983): The Semantics of the Modal Auxiliaries. London usw.: Croom Helm.<br />

Eisenberg, Peter (2006): Grundriss der deutschen <strong>Grammatik</strong>. Bd. 2: Der Satz. 3., durchges. Aufl.<br />

Stuttgart/Weimar: Metzler.<br />

Kant, Immanuel (1787/2003): Kritik der reinen Vernunft. Hrsg. von Ingeborg Heidemann.<br />

Stuttgart: Reclam.<br />

Nuyts, Jan (2006): „Modality: Overview and Linguistic Issues“. In: Frawley, William (eds.): The<br />

Expression of Modality. Berlin/New York, Mouton de Gruyter: 1–26.<br />

Palmer, Frank Robert (2001): Mood and Modality. 2 nd ed. Cambridge usw.: Cambridge University<br />

Press.<br />

Wright, Georg Henrik von (1951): An Essay in Modal Logic. Amsterdam: North Holland.<br />

Zifonun, Gisela u. a. (1997): <strong>Grammatik</strong> der deutschen Sprache. 3 Bde. Berlin/New York: de<br />

Gruyter. (= Schriften des Instituts für deutsche Sprache 7.1–7.3).<br />

[MS]<br />

Modalpartikel<br />

→ Abtönungspartikel<br />

Modalsatz (engl. modal clause; von lat. modus ‚Art‘, ‚Weise‘)<br />

Ein Modalsatz ist ein Satz, in dem die Art und Weise ausgedrückt wird, auf<br />

die ein in einem anderen Satz beschriebenes Ereignis sich vollzieht: Sie reparierte<br />

das Auto, wobei sie fröhlich vor sich hin summte. Modalsätze werden im<br />

<strong>Deutsche</strong>n durch Konjunktionen wie indem oder wobei eingeleitet.<br />

→ Nebensatz<br />

[EH]<br />

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