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Deutsche_Grammatik_Elke_Hentschel.pdf

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u<br />

Apposition<br />

(Gattung) von Personen oder Gegenständen bezeichnet: Haus, Mensch,<br />

Katze, Tulpe. Dabei kann ein Appellativum sowohl ein einzelnes Mitglied<br />

der Klasse (Das ist eine Biene) als auch die gesamte Klasse (Die Biene gehört zu<br />

den Insekten) bezeichnen (sog. generischer Gebrauch). Die Mehrheit aller<br />

Substantive sind Appellativa.<br />

→ Substantiv<br />

[EH]<br />

Apposition (engl. apposition; von lat. appositio ‚Zusatz‘)<br />

Die Apposition ist eine Sonderform des Attributs, also eine Beifügung zu einer<br />

Nominalphrase. So ist beispielsweise in Fipps, der Affe (so der Titel einer<br />

Geschichte von Wilhelm Busch) der Affe Apposition zu Fipps.<br />

Appositionen unterscheiden sich von Attributen dadurch, dass sie stets<br />

Nominalphrasen mit substantivischem Kern sind, darüber hinaus sind sie<br />

mit dem Bezugselement referenzidentisch: In Fipps, der Affe bezeichnen<br />

Fipps und die Apposition der Affe jeweils dasselbe. Aus diesem Grund können<br />

Appositionen normalerweise weggelassen werden oder umgekehrt ihr<br />

Beziehungswort ersetzen:<br />

Fipps klettert auf den Baum.<br />

Der Affe klettert auf den Baum.<br />

Referenzidentität gilt nicht nur für das <strong>Deutsche</strong>, sondern auch für andere<br />

Sprachen als eine der entscheidenden Eigenschaften von Appositionen (vgl.<br />

z. B. zum <strong>Deutsche</strong>n Eisenberg 2006: 255; <strong>Hentschel</strong>/Weydt 2003: 405;<br />

für das Englische z. B. Crystal 2008: 31; Quirk u. a. 2008: 1301; für das<br />

Französische Larousse 1989: 210f.). Allerdings findet man in der deutschen<br />

<strong>Grammatik</strong>schreibung gelegentlich auch abweichende Meinungen dazu<br />

(vgl. Zifonun u. a. 1997: 2040).<br />

Da die Apposition und ihr Bezugselement referenzidentisch sind, wird<br />

der Bedeutungsumfang des Bezugselements durch eine Apposition nicht<br />

verändert. Diese fehlende Modifikation des Bedeutungsumfanges wird gelegentlich<br />

als Unterscheidungskriterium zwischen Appositionen und Attributen<br />

hervorgehoben (vgl. z. B. Eisenberg 2006: 424).<br />

Normalerweise kongruiert die Apposition in Kasus und Numerus mit ihrem<br />

Bezugselement: die Geschichte von Fipps, dem Affen. Es gibt jedoch auch<br />

Fälle, in denen die Kasuskongruenz nicht gegeben ist. So weisen artikellose<br />

Appositionen im Singular normalerweise keine Kasusendung auf, unabhängig<br />

davon, in welchem Kasus das Bezugselement steht (vgl. Zifonun u. a.<br />

1997: 2039):<br />

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