Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
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Neue Angebote zwischen Bildungsträgern und Unternehmen<br />
2.3.2 Analysen<br />
Das unterschiedliche Herangehen an Durchführung und Auswertung der<br />
Unternehmens-, Kompetenz- oder Bildungsbedarfsanalysen spiegelt wiederum<br />
die zugrunde liegenden pädagogischen Leitbilder wider. Auf wesentliche<br />
Unterschiede wurde bereits eingegangen. Zusammenfassend soll hervorgehoben<br />
werden:<br />
In den angebotsorientierten Projekten stellten die Analysen ein wertvolles<br />
Instrument zur Erstellung von arbeitsplatznahen Qualifizierungsangeboten<br />
dar. Auch hier beförderten die Analysen in ihrer reflexiven Anlage die Auseinandersetzung<br />
mit unternehmensspezifischen und individuellen Lernthemen,<br />
indem sie auf einen Nachvollzug von vorhandenem und notwendigem<br />
Wissen bzw. auf Kompetenzen orientieren. Das Ziel dieser Analysen lag aber<br />
nicht in der Initiierung und Beförderung von Organisationsentwicklung;<br />
vielmehr stand die Entwicklung von Lernangeboten seitens des Bildungsträgers<br />
im Vordergrund. Das entspricht auch weitestgehend dem traditionellen<br />
Leistungsverständnis in den Weiterbildungseinrichtungen ebenso wie den<br />
Erwartungen seitens der Unternehmen.<br />
In denjenigen Projekten, die auf Unternehmensentwicklung oder Entwicklung<br />
von Veränderungskompetenzen von Mitarbeitenden ausgerichtet<br />
waren, unterschieden sich die Analysekonzepte in ihrer Funktion und Gestaltung<br />
von den eben genannten. Hier wurden die Analysen selbst zum Bestandteil<br />
von Lernprozessen. In ihnen wurden die Konstitutionsbedingungen oder<br />
die vorhandenen und fehlenden Kompetenzen nicht von außen erhoben und<br />
zum Ausgangspunkt einer Angebotserstellung gemacht, sondern durch<br />
Selbst- und Systemanalysen wurden reflexive Lernprozesse initiiert, in denen<br />
die beteiligten Unternehmensangehörigen Begründungs- und Handlungsmuster<br />
in problematisch empfundenen Situationen selbst erfassen und ggf. neue<br />
Sinnzuschreibungen, Handlungsmöglichkeiten und -spielräume finden konnten.<br />
2.3.3 Selbstorganisiertes Lernen<br />
In verschiedenen Projekten wurde die fachliche Expertise nicht nur mit arbeitsplatzorientierten<br />
Themen gekoppelt, sondern verstärkt das Ziel formuliert,<br />
Selbstlernkompetenzen zu entwickeln. Das selbstorganisierte und<br />
selbstgesteuerte Lernen sollte durch spezifische Lernmöglichkeiten und<br />
Lernaufgaben unterstützt werden. Die Qualifizierungskonzepte sahen dafür in<br />
unterschiedlichen Formen die Entwicklung und den Einsatz arbeitsplatznaher<br />
und innovativer Lernmethoden und Lernmaterialien vor. Seminare und<br />
Workshops wurden mit Phasen des Lernens in den Unternehmen verbunden.<br />
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