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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexives Lernen in der Erwachsenenpädagogik<br />

Die Frage, wie organisationale Lernprozesse lernhaltig und lernförderlich<br />

geplant und organisiert werden können, kann nur anhand der Betrachtung der<br />

jeweiligen Ausgangssituationen und der angestrebten Lernziele der Lernenden<br />

beantwortet werden. Zur Orientierung dient Tabelle 8, in der abgeleitete<br />

Unterstützungsstrukturen und Funktionen pädagogischen Handelns, jeweils<br />

bezogen auf reproduktives und strukturelles Lernen, zusammenfassend dargestellt<br />

werden.<br />

Die Anfrage eines Unternehmens, das seinen Mitarbeitenden Wissen und<br />

Kompetenzen im Umgang mit der neuerworbenen Computertechnik vermitteln<br />

will, werden Weiterbildner sinnvollerweise im Modus des reproduktiven<br />

Lernens bearbeiten und ein entsprechendes Angebot entwickeln und vorschlagen.<br />

Die Anfrage nach Unterstützung der Teamentwicklung, nach dem<br />

Aufbau neuer Kommunikationswege oder der Verbesserung des Marketings<br />

verlangt nach einem Lernsetting, das reflexive Lernprozesse an den Anfang<br />

stellt.<br />

Tabelle 8: Konsequenzen für Lehr-Lern-Prozesse<br />

Konsequenzen für Lernprozesse<br />

Denkform Physisches Sein Semantisches Sein Phänomenologisches Sein<br />

Logiken Steuerung und<br />

Veränderung durch<br />

äußere Einflüsse<br />

möglich<br />

Praktiken Berechnen, Messen,<br />

Herstellen<br />

Erkennen und Beeinflussen<br />

der semantischen<br />

Strukturen von<br />

außen<br />

Beobachten, Erkennen,<br />

Vermitteln,<br />

Beeinflussen, Gestalten,<br />

Regeln<br />

Selbständiges Erkennen<br />

und Verändern von Sinnstrukturen<br />

szenisches und narratives<br />

Darstellen, Wahrnehmen,<br />

Beobachten und Verstehen<br />

Es wurde deutlich, dass wiederum zwischen sinn- bzw. strukturbildenden und<br />

strukturrekonstruierenden Lernprozessen unterschieden werden muss. Diese<br />

entspringen unterschiedlichen Logiken und Leitideen und haben verschiedene<br />

Denkstrukturen zur Grundlage. Aus ihnen geht hervor, in welcher Reaktionsform<br />

bzw. in welchem Paradigma pädagogisch gehandelt wird. Um sie herum<br />

und stets auf sie bezogen entfalten sich die jeweiligen sozialen Praktiken des<br />

Lehrens und Lernens. Sie realisieren sich, auf entsprechenden methodischen<br />

und theoretischen Kompetenzen basierend, in unterschiedlichen Veranstaltungsformen,<br />

in ihrer Lernorganisation und in den didaktischen Arrangements.<br />

Weitere sichtbare Unterschiede wurden anhand des Rollenverständnisses<br />

der Lehrenden und Lernenden, der Übernahme von Verantwortung für<br />

die Lernprozesse und der darauf beruhenden Formen der Ergebnissicherung<br />

herausgestellt.<br />

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