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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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5 Reflexive Institutionalisierung <strong>als</strong><br />

gesamtgesellschaftliche Entwicklungsaufgabe<br />

Aber die Grenzen eines Paradigmas lassen sich<br />

aufgrund seiner holistisch-universalistischen<br />

Natur nicht „von innen“ heraus,<br />

aus dem eigenen Horizont bestimmen –<br />

eben deshalb scheint eine ernsthafte<br />

Auseinandersetzung mit abweichenden<br />

kulturellen Verstehens- und damit<br />

Handlungs- und Lebenshorizonten<br />

im Dienste der Selbstreflexion unerlässlich.<br />

Hartmut Rosa<br />

5.1 Reflexive Institutionalisierung <strong>als</strong> Mitvollzug<br />

<strong>strukturellen</strong> Lernens<br />

Als Fazit steht nunmehr die Erkenntnis im Raum: Die Entwicklung von<br />

Lernkulturen, die neben Formen der Wissensaneignung im Sinne des reproduktiven<br />

Lernens auch strukturelles Lernen ermöglichen, setzt eine reflexive<br />

Institutionalisierung selbst voraus, die <strong>als</strong> gesamtgesellschaftliches Entwicklungsthema<br />

aufzugreifen ist. Die Aufgabe von Bildungspolitik besteht nunmehr<br />

darin, die Anforderungen einer reflexiven Institutionalisierung <strong>als</strong> Entwicklungsthema<br />

und Entwicklungstendenz aufzugreifen und zu fördern. Für<br />

BEHRMANN müssen dazu die Bildungsorganisationen <strong>als</strong> soziale Systeme<br />

betrachtet werden, die in die Zusammenhänge der gesellschaftlichen Veränderungen<br />

eingebettet sind, wobei das reflexive Erkennen der Rekursivität<br />

gesellschaftlicher Evaluation und organisationaler Entwicklung <strong>als</strong> voraussetzungsvoll<br />

angesehen wird. 410<br />

SCHÄFFTER betont seinerseits, dass Bildungspolitik schon von jeher mit<br />

normativ aufgeladenen „Kontingenzformeln“ wie z. B. „Mündigkeit“,<br />

„Emanzipation“ und „Autonomie“ arbeitet. 411 An anderer Stelle beschreibt<br />

der Autor, dass bereits in den 1970er Jahren in der berufspolitischen Diskussion<br />

auf die wachsenden Probleme des Qualifikationsbegriffs aufmerksam<br />

gemacht wurde, weil dieser Begriff<br />

410 Vgl. Behrmann 2006b, S. 388.<br />

411 Vgl. Schäffter/Götz/Hartmann/Hoffmann/Weber 2003, S. 3.

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