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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Wissen <strong>als</strong> Lerngegenstand<br />

tungszuschreibungen angeben bzw. sind bestrebt, das Wechselspiel zwischen<br />

dem impliziten und expliziten Wissen zu erkennen. Im diskursiven Bewusstsein<br />

geht es um die Wahrnehmung der Entstehung der mentalen Modelle und<br />

der sich daraus ergebenden Sichtweisen auf die Welt. Von hier aus wird auch<br />

der Vergleich oder eine Auseinandersetzung mit anderen mentalen Modellen,<br />

Sinnzuschreibungen und Perspektiven möglich.<br />

3.1.5 Transformationsprozesse zwischen explizitem und implizitem<br />

Wissen<br />

Im Folgenden sollen die Übergänge zwischen den genannten Wissensformen<br />

betrachtet werden. Unter dem Fokus der unterschiedlichen Ebenen der Wissensbeschaffung<br />

beschreiben NONAKA/TAKEUCHI das komplementäre Zusammenspiel<br />

zwischen dem expliziten und impliziten Wissen <strong>als</strong> spiralförmige<br />

Umwandlungsprozesse. 181<br />

Die Umwandlungen des Wissens vollziehen sich in vier möglichen<br />

Kombinationen:<br />

1. vom impliziten zum impliziten Wissen,<br />

2. vom impliziten zum expliziten Wissen,<br />

3. vom expliziten zum expliziten Wissen und<br />

4. vom expliziten zum impliziten Wissen.<br />

Der Beschreibung, wie auf den unterschiedlichen Ebenen Wissensumwandlungsprozesse<br />

ablaufen, werden zum exemplarischen Verständnis Beispiele<br />

aus den in Kapitel 2.1 vorgestellten Gestaltungsprojekten zugeordnet. Sie<br />

verdeutlichen gleichfalls, wie in den neu zu gestaltenden Lernbeziehungen<br />

zwischen Unternehmen und Weiterbildungseinrichtungen diese Prozesse<br />

Berücksichtigung fanden.<br />

Die Transformationsprozesse auf der Ebene des impliziten Wissens bezeichnen<br />

NONAKA/TAKEUCHI <strong>als</strong> Sozialisation. Hier wird die Ebene des<br />

kulturellen Wissens relevant. So sind Unternehmenskulturen implizit im<br />

Wissen der Mitarbeiter verankert. Aus der Betrachtung der Zusammenhänge<br />

von Wissen und Bewusstsein folgt, dass die Transformationsprozesse auf<br />

einer phänomenologischen Ebene angesiedelt sein müssen. Durch eine gemeinsame<br />

Handlungspraxis, durch Erfahrungsaustausch, aber auch durch<br />

gesetzte und gelebte Leitbilder werden Geschichten und Visionen und die<br />

darin enthaltenen tradierten Sichtweisen, Werthaltungen, Ziele und Normen<br />

symbolisch weitergegeben. Bei den Mitarbeitern entstehen darauf bezogen<br />

bzw. durch die jeweils eigene Auseinandersetzung mit der gegebenen Unter-<br />

181 Vgl. Nonaka/Takeuchi 1997, S. 73ff.<br />

128

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