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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexives Lernen in der Erwachsenenpädagogik<br />

Werden nunmehr reflexive Praktiken im Kontext de reproduktiven Lernens<br />

eingesetzt, bleiben die Interaktionen auf der Ebene des normativen Paradigmas,<br />

in dem jeweils zielbestimmte Lernprozesse bestimmend sind.<br />

Coaching wird <strong>als</strong> Unterstützungsstruktur angeboten, die sich darauf bezieht,<br />

Lernende im Lernprozess individuell zu begleiten, sodass sie die gesetzten<br />

Lernziele besser erreichen können.<br />

Perspektivwechsel <strong>als</strong> Ergebnis des reproduktiven Lernens<br />

Strukturanalysen, wie sie hier <strong>als</strong> Deutungsangebote zur Unterscheidung<br />

reflexiver und reproduktiver Lernformen vorgestellt und herausgearbeitet<br />

wurden, basieren auf der semantischen Denkform: Semantische Zusammenhänge<br />

werden auf der Grundlage von theoretischen und empirischen Herleitungen<br />

beobachtet und geschlussfolgert. Unter dem semantischen Beobachtungsparadigma<br />

und im Theorievergleich wurden semantische Verweisungsstrukturen<br />

und Zusammenhänge innerhalb der erwachsenenpädagogischen<br />

Praktiken sichtbar. Strukturanalysen sind so Produkte der semantischen<br />

Denkform und können, wenn es um die Herausbildung eines Reflexions- und<br />

Kontextbewusstseins bezüglich der Vielfalt und Angemessenheit von Lernprozessen<br />

geht, <strong>als</strong> Erkenntnismittel sowohl in reflexiven <strong>als</strong> auch in reproduktiven<br />

Lernkulturen zum Einsatz kommen. Dem reproduktiven Lernen<br />

entspräche die Aneignung der Differenzierungsmerkmale. Im Allgemeinen<br />

kann davon ausgegangen werden, dass Lernende auf neue Einsichten stoßen<br />

– durch ein Kennenlernen neuer Theorien oder, wie hier, durch die Beschäftigung<br />

mit Strukturunterschieden in Lernprozessen.<br />

Die Kraft neuer Ideologien besteht <strong>als</strong>o darin, dass sie Rahmungen liefern, die aus sozialen<br />

Ereignissen neue Situationen machen, welche sodann änderungsstrebende Emotionen<br />

wecken. 382<br />

Auf dieser Grundlage können sich wiederum Wahrnehmungshorizonte verschieben,<br />

andere Perspektiven eröffnen und schließlich das Erleben selbst<br />

auch verändern. Da es im Rahmen des semantischen Kosmos’ unrelevant ist,<br />

ob bestimmte Einstellungen und Handlungen einen identitätsfunktionalen<br />

Status für bestimmte Organisationen oder Personen haben, ob sie ihnen in<br />

ihrem Erleben selbst gegeben sind, 383 stoßen darauf beruhende Lehr- und<br />

Lernformen in zieloffenen Veränderungsprozessen an ihre Grenzen.<br />

382 Ebenda, S. 242.<br />

383 Vgl. ebenda, S. 360.<br />

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