10.10.2013 Aufrufe

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Reflexive Institutionalisierung<br />

ren in Lernkulturen und die Ermöglichung lernförmiger Arbeitsprozesse wird<br />

nunmehr zum Lerngegenstand bzw. wurde <strong>als</strong> Wirtschaftsfaktor erhoben, der<br />

künftig zunehmend zu berücksichtigen ist. Die Verantwortung dafür, Wissensmanagement<br />

in den Unternehmen zu ermöglichen, fällt dabei den Unternehmen<br />

zu bzw. muss <strong>als</strong> Führungsaufgabe angesehen werden. Freilich,<br />

Fragen der Personal- und Unternehmensentwicklung gehören schon immer<br />

dazu, nur war die Aufgabenverteilung bei der Organisation von Lernprozessen<br />

bislang primär die Sache von Weiterbildungseinrichtungen und ihrer<br />

Lehrenden. Somit ist eine Verschiebung auszumachen: von der zuvor ausdifferenzierten<br />

Funktion „Lernen organisieren“ des Weiterbildungssystems hin<br />

zum Wirtschaftssystem. Unternehmen obliegt bezüglich der anstehenden<br />

Entwicklungsaufgaben die selbstorganisierte Gestaltung und Verbindung von<br />

Lern- und Arbeitsprozessen. In Kapitel 1 wurde darauf verwiesen, dass<br />

Selbstorganisation in der Entwicklung und Ausgestaltung von lernförderlichen<br />

Arbeitsprozessen, einschließlich der Organisation und Durchführung<br />

von Lernprozessen, das Vorhandensein partizipatorischer Entscheidungsspielräume<br />

erforderlich macht. Für entsprechende strukturelle, semantische<br />

und organisatorische Veränderungen können Weiterbildungseinrichtungen<br />

ihrerseits beratende Unterstützung anbieten.<br />

Die Verschiebung von Lernen in alle Lebensphasen und Lebensbereiche<br />

wird im gesellschaftlichen Maßstab in der Auseinandersetzung mit den Fragen<br />

des Lebenslangen Lernens ausgiebig in dessen struktureller Entgrenzung<br />

diskutiert. Entsprechend muss auch der <strong>strukturellen</strong> Entgrenzung innerhalb<br />

der Funktionssysteme Rechnung getragen werden. Am konkreten Beispiel:<br />

an der Funktionsverschiebung von Lernen in die Unternehmen hinein, wird<br />

ersichtlich, dass sich sowohl Weiterbildungseinrichtungen <strong>als</strong> auch Unternehmen<br />

mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie zukünftig eine neue<br />

Funktionsteilung aussehen kann und welcher organisationalen Rahmenbedingungen<br />

sie bedürfen.<br />

Organisationen sind Systeme, in denen Personen oder Gruppen arbeitsteilig<br />

und dauerhaft bewusst auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. 418 Organisationen<br />

wurden von SCHÄFFTER auch <strong>als</strong> Schnittstellen für mehrere Funktionssysteme<br />

beschrieben. Daraus folgend hat er auf die intermediäre Bedeutung<br />

für die resultierende strukturelle Kopplung hingewiesen. 419 In diesem<br />

Zusammenhang sei auf das Buch „Reflexives Bildungsmanagement“ 420 von<br />

Detlef BEHRMANN verwiesen, in dem der Autor ebenfalls betont, dass sich<br />

Organisationen im Zuge ihrer Konstituierung an mehreren Funktionssystemen<br />

orientieren. Ausgehend von der Suche<br />

418 Vgl. Pühl 2000, S. 13.<br />

419 Vgl. Schäffter 2001, S. 47.<br />

420 Vgl. Behrmann 2006b.<br />

231

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!