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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexive Institutionalisierung<br />

nicht in der Lage war, der betrieblichen Dynamik und dem situativen Ausdeutungsbedarf<br />

beruflicher Anforderungen in einer sich beschleunigenden „Transformationsgesellschaft“<br />

gerecht zu werden 412 .<br />

Darauf erfolgte eine Hinwendung zum Thema „Schlüsselqualifikationen“.<br />

Der Besitz von Schlüsselkompetenzen wurde <strong>als</strong> notwendige und zu erwerbende<br />

berufliche Handlungskompetenz angesehen, wobei die Bemühungen<br />

um die Aneignung dieser Kompetenzen wiederum in traditionellen Qualifizierungskonzepten<br />

aufgingen. Das Nachdenken über den möglichen Erwerb<br />

der Schlüsselqualifikationen führte zur Kompetenzdiskussion und darüber<br />

hinaus zur Frage der Subjektorientierung in Qualifizierungen, wobei die<br />

kontextuellen Bedingungen immer mehr Beachtung finden sollten. BEHR-<br />

MANN fordert hierfür, dass es zu einer komplexen und dynamischen Ausbalancierung<br />

innerhalb der Bildungsorganisationen kommen muss, indem an<br />

den Schnittstellen zur Gesellschaft wie zu den lebensweltlichen Aneignungstexten<br />

ein Prozess der politischen Aushandlung bzw. ein Austarieren von<br />

Kompetenzen erfolgt. 413<br />

Die Darstellung, wie die in dieser Arbeit vorgestellten Modellprojekte<br />

neue Lernformen umsetzten, konnte verdeutlichen, wie Fragen der Kompetenzentwicklung<br />

nach wie vor <strong>als</strong> Qualifikationsanforderung aufgegriffen und<br />

im Qualifikationsparadigma bearbeitet werden und wie Projektgeber, -<br />

gestalter und -teilnehmer entsprechend an strukturelle Grenzen stoßen. Im<br />

Zuge der globalen Transformationen treten die Grenzen der standardisierten<br />

reproduktiven Lernformen immer deutlicher zutage. In anderen Projekten<br />

wurden dagegen reflexive Lernformen eingeführt.<br />

An den spezifischen Sinn bzw. die besondere und historisch gewachsene<br />

Bedeutung organisierter Bildung anzuknüpfen, ist das „Programm“, an dem<br />

sich nicht nur die funktionale Anpassung organisationaler Bildung abarbeitet;<br />

darin entfaltet sich zudem die kritische Perspektive reflektierten pädagogischen<br />

Denkens und Handelns in Modernisierungsprozessen. 414<br />

Im Zuge des <strong>strukturellen</strong> Wandels überlagern sich Modernisierungsprozesse,<br />

die in ihren Anpassungs- und Veränderungsdynamiken unter der Möglichkeit<br />

einer <strong>strukturellen</strong> Kopplung im Paradigmensystem vorgestellt wurden.<br />

Sie entsprechen dann einmal der gesellschaftlichen Reproduktions- und<br />

einmal der Innovationsfunktion. 415 Heute geht es darum, die Wirksamkeitsgrenzen,<br />

die in der heutigen gesellschaftlichen Situation beobachtet werden,<br />

in den Mittelpunkt zu stellen und auf den Widerspruch aufmerksam zu machen,<br />

der im Bemühen um externe Zielvorgaben in offenen Entwicklungsprozessen<br />

liegt. Entsprechende<br />

412 Schäffter 2005, S. 181.<br />

413 Vgl. Behrmann 2006b, S. 417.<br />

414 Behrmann 2006b, S. 75.<br />

415 Vgl. ebenda, S. 74.<br />

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