Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
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Reflexives Lernen in der Erwachsenenpädagogik<br />
nehmungsebene nach bestimmten Regeln operiert. Erkenntnissubjekt und<br />
Erkenntnisobjekt setzen sich wechselseitig voraus und bilden eine Erkenntnisbeziehung.<br />
Erkenntnismittel ermöglichen das Erkennen von Zusammenhängen.<br />
Zu den Erkenntnismitteln gehören die Beobachtungsdaten. Nunmehr<br />
besteht die Gefahr bzw. kann, so LAUCKEN, in der Praxis beobachtet werden,<br />
dass die Erkenntnismittel gern mit dem Erkenntnisgegenstand verwechselt<br />
werden. Ebenso sind Erkenntnisergebnisse nicht mit dem Erkenntnisobjekt<br />
gleichzusetzen, sondern der Erkenntnisgegenstand ist immer nur symbolisch<br />
fassbar. LAUCKEN verweist darauf, was zum Beispiel passiert, wenn die klare<br />
Unterscheidung zwischen Daten <strong>als</strong> Erkenntnismittel und Erkenntnisgegenstand<br />
aufgegeben wird: Daten indizieren dann nicht mehr einen Gegenstand,<br />
sondern sie sind der Gegenstand, und der indizierte Gegenstand, sofern er<br />
nicht <strong>als</strong> Datum vorliegt, verschwindet <strong>als</strong> Gegenstand. 349 Theorien und Erklärungen<br />
bilden die Dinge nicht kongruent so ab, wie sie sind. Sie zeigen<br />
einen Weg, wie die Einheiten und Beziehungen, in die der Gegenstand zerlegt<br />
wurde, zu begreifen bzw. zu verstehen sind. 350<br />
Ein Erkenntnisprozess läuft darauf hinaus, das Erkenntnisobjekt symbolisch<br />
in der Weise fassbar zu machen, dass im Umgang mit ihm erwartbare<br />
Voraussagen getroffen werden können. Inwieweit sich eine Wirklichkeit<br />
symbolisch so repräsentieren lässt, dass erwartbare Vorhersagen gemacht<br />
werden können, hängt maßgeblich vom Referenzrahmen ab, in dem diese<br />
Aussagen getroffen werden.<br />
Im genannten Buch 351 führt LAUCKEN zu Beginn die basissemantischen<br />
Differenzmuster und die Denkformen in einer Leerstellentabelle zusammen,<br />
wobei die Gegenstandsmodi „Denkformen“ <strong>als</strong> entscheidende Differenzmuster<br />
fungieren (vgl. Tabelle 5).<br />
Tabelle 5: Leerstellentabelle. Denkformen entlang ihren basissemantischen Differenzmustern<br />
Gegenstandsmodi<br />
Basissemantische<br />
Differenzmuster<br />
Erkenntnisgegenstand<br />
Erkenntnisergebnis<br />
Erkenntnismittel<br />
Quelle: Laucken 2003, S. 47<br />
349 Vgl. ebenda, S. 375.<br />
350 Vgl. ebenda, S. 42.<br />
351 Laucken 2003.<br />
Physische Denkform<br />
Semantische<br />
Denkform<br />
Phänomenologische<br />
Denkform<br />
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