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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexive Institutionalisierung<br />

5.3.3 Die Gestaltung von Veränderung im Zusammenwirken von<br />

Bildungspraxis, -forschung und -politik<br />

Bildungsforschung übernimmt die Aufgabe, kontextspezifische reflexive<br />

Suchbewegungen im institutionellen Wandel zu initiieren, zu gestalten und<br />

zu begleiten sowie unterschiedliche Reflexionsebenen miteinander zu verschränken,<br />

sodass einrichtungsübergreifende Prozesse sichtbar und kommuniziert<br />

werden können. In dieser Komplexität bedarf es eines institutionstheoretischen<br />

Forschungsansatzes, in dem<br />

die Ebenen pädagogischen Handelns abgebildet werden,<br />

die gesellschaftlichen Entwicklungen in ihrer generellen Unbestimmtheit<br />

<strong>als</strong> aktuelle Herausforderung und <strong>als</strong> konkrete Gestaltungsmöglichkeit<br />

aufgegriffen werden sowie<br />

den Fragen der <strong>strukturellen</strong> Entgrenzung wie auch der intermediären<br />

Bedeutung struktureller Kopplung im Untersuchungsdesign Rechnung<br />

getragen wird.<br />

Dafür ist ein passendes Forschungsdesign zu entwickeln, welches <strong>als</strong> Innovationsstrategie<br />

strukturelles Lernen ermöglicht und die Basis für koproduktive<br />

und dialogische Suchprozesse zwischen den verschiedenen Ebenen legt.<br />

Die Vernetzung unterschiedlicher erwachsenenpädagogischer Handlungsfelder<br />

und Perspektiven wird bisher hauptsächlich über Gestaltungsprojekte<br />

<strong>als</strong> Modellversuche realisiert. In entsprechenden bildungspolitisch initiierten<br />

Programmen, die zur Umgestaltung von Weiterbildung beitragen sollen,<br />

wird eine Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und wissenschaftlichen<br />

Forschungsmethoden mit zu gestaltender Bildungspraxis angestrebt.<br />

So sind von Modellprojekten seit 1971 vielfältige kreative Impulse im<br />

Bildungswesen ausgegangen. 433 Sie werden meist <strong>als</strong> Gestaltungsprojekte<br />

konzipiert und traditionell <strong>als</strong> Instrument zur qualitativen Weiterentwicklung<br />

beruflicher Bildungspraxis eingesetzt. Modellversuche sollen Veränderungen<br />

in Gang setzen, das Innovationspotenzial aktivieren und strukturbildende<br />

Prozesse initiieren. Das darauf bezogene Forschungsdesign erfordert insofern<br />

eine neue Struktur, <strong>als</strong> in Gestaltungsprojekten Veränderungsanforderungen<br />

und entstehende Innovationen <strong>als</strong> paradigmatische Neuorientierung bezüglich<br />

der zu gestaltenden Lernformen und zu entwickelnder reflexiver Praktiken<br />

erst im institutionalen Wandel erkennbar werden. Bildungspolitisch motivierte<br />

Entwicklungsprogramme sollten nach SCHÄFFTER dann<br />

433 Vgl. den Vortrag von Dorothea Schemme „Koproduktive Wissensgenerierung zwischen<br />

Wissenschaft und Praxis“ auf dem Expertenworkshop 27./28.2.2006 innerhalb des<br />

Forschungs- und Entwicklungsprogramms „Lernkultur Kompetenzentwicklung“ (ABWF<br />

e.V.) im Teilprogramm „Lernen in Weiterbildungseinrichtungen (LiWe) (unveröff. Ms.).<br />

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