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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Wissen <strong>als</strong> Lerngegenstand<br />

Strukturen werden ständig neu erzeugt und durch Handeln verändert. Struktur<br />

und Handlung können somit nicht getrennt gedacht werden. Handeln ist, wie<br />

RECKWITZ es formuliert, „nicht <strong>als</strong> Konglomerat diskreter intentionalisierter<br />

Einzelhandlungen“ zu verstehen, sondern <strong>als</strong> „routinisierter Strom der Reproduktion<br />

typisierter Praktiken“. 255 In den Praktiken kommen – so WAL-<br />

GENBACH – die Ordnungsstrukturen erst zum Tragen, bzw.<br />

[…] die Regeln und Ressourcen, die in die Produktion und Reproduktion<br />

sozialen Handelns einbezogen sind, stellen die Mittel der Systemreproduktion<br />

dar, aber erst in der Interaktion gewinnen die sozialen Strukturen ihre<br />

‚Wirklichkeit‘. Dies äußert sich in der Weise, dass die sozialen Akteure in<br />

ihren Interaktionsprozessen, verstanden <strong>als</strong> konkrete Praktiken, in denen<br />

Kommunikation, Ausübung von Macht und Bewertung von Verhalten (Sanktion)<br />

fest miteinander verwoben sind (Cohn 1989; 241), Deutungsschemata,<br />

Normen und andere Mittel (Fazilitäten) mobilisieren (Giddens: Vermittlungsmodalitäten).<br />

Modalitäten beziehen sich auf die Vermittlung zwischen<br />

Interaktionen und Struktur. Sie können <strong>als</strong> Repräsentanten der Strukturelemente<br />

auf der Ebene des handelnden Subjektes interpretiert werden. 256<br />

Abbildung 6: Soziale Praktiken<br />

RECKWITZ verweist auf die „Körperlichkeit von Praktiken“ 257 , indem er betont,<br />

dass das Wirken und die Entstehung von Wissensstrukturen und Handlungsmustern<br />

an die Existenz von Menschen, deren Handeln und an das Vorhandensein<br />

materieller Strukturen (spezifische Artefakte, Ressourcen) ge-<br />

255 Ebenda, S. 303.<br />

256 Walgenbach 2001, S. 363.<br />

257 Vgl. Reckwitz 2003, S. 301.<br />

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