10.10.2013 Aufrufe

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Reflexives Lernen in der Erwachsenenpädagogik<br />

len Strukturbildungsprozesse <strong>als</strong> Transformationsprozesse des Wissens wahrzunehmen.<br />

Der theoretische Psychologe Uwe LAUCKEN greift diese Beziehung zwischen<br />

Denken und Wahrnehmungsebenen im Buch „Theoretische Psychologie.<br />

Denkformen und Sozialpraxen“ 343 auf. Nachfolgend soll er für den weiteren<br />

Erkenntnisverlauf rezipiert werden.<br />

Uwe Laucken: Denkformen in ihrem physischen, semantischen und<br />

phänomenologischen Sein und ihre basissemantischen<br />

Differenzmuster<br />

Denken im Allgemeinen beschreibt LAUCKEN <strong>als</strong> dualistischen Erkenntnisvorgang:<br />

Stets wenn jemand anfängt über etwas nachzudenken, dann gibt es diesen Jemand, der an<br />

ein Etwas, an dem er bestimmte Unterscheidungen vornimmt, denkt. Jedes Denken ist in<br />

diesem Sinne gleich mehrfach dualistisch“. 344<br />

Im Wesentlichen geht es nunmehr darum, diese Differenzen auch wahrnehmen<br />

zu können. Welche Differenzen dabei wahrgenommen werden, ist wiederum<br />

abhängig von den Wahrnehmungsebenen, auf denen sich Denken<br />

vollzieht. 345 LAUCKEN vertritt die Auffassung, dass Denkformen in ihrem<br />

eigenständigen und in sich sinnkausalen Kosmos <strong>als</strong> physisches, semantisches<br />

und phänomenales Sein existieren. 346 Verschiedene Denkformen sind<br />

untereinander deutlich unterscheidbare und jeweils in sich stimmige Spezifizierungen<br />

der basissemantischen Leerstellen: Objekt, Mittel und Ergebnisse<br />

des Erkennens. Der strukturierende Kern einer jeden Denkform ist das sie<br />

kennzeichnende Erkenntnisobjekt. 347<br />

Um die <strong>als</strong> physisch, semantisch und phänomenal bezeichneten Denkprozesse<br />

in ihrer Struktur bestimmen zu können, greift LAUCKEN auf basissemantische<br />

Differenzmuster zurück. Die „basissemantischen Differenzmuster“<br />

erfüllen eine Ordnungsfunktion und haben einen vergleichenden, axiomatischen<br />

Status. Sie zielen auf eine Unterscheidung zwischen Erkenntnisobjekt,<br />

Erkenntnismittel, Erkenntnissubjekt und Erkenntnisergebnis. 348<br />

Das Erkenntnisobjekt ist jeweils der Gegenstand der Erkenntnisbemühungen,<br />

und das Erkenntnissubjekt die Instanz, die entsprechend der Wahr-<br />

343 Laucken 2003.<br />

344 ebenda, S. 39.<br />

345 Vgl. ebenda, S. 27–46.<br />

346 Vgl. ebenda, S. 339.<br />

347 Vgl. ebenda, S. 46.<br />

348 Vgl. ebenda, S. 40: „Die „Grundbegriffe sind formalen Charakters“, und „es verbietet sich,<br />

sie gegenständlich auszudeuten“. Sie bilden keine Wirklichkeit ab, sondern liefern Zugänge<br />

zur Wirklichkeit.<br />

192

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!