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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexives Lernen in der Erwachsenenpädagogik<br />

raus, dass in den pädagogischen Organisationen die Praktiken des <strong>strukturellen</strong><br />

Lehrens und Lernens zur Selbstanwendung kommen. Strukturelles Lernen<br />

in Weiterbildungseinrichtungen beginnt seinerseits mit Vergewisserungs-<br />

und Suchprozessen, die notwendigerweise mit Strukturanalysen einhergehen.<br />

Sie sollen die Rekonstruktion der sozialen Praktiken des Lehrens und Lernens<br />

unterstützen bezüglich der jeweiligen Anforderungen an die Organisation<br />

von Lernprozessen und im Kontext einer zu entwickelnden reflexiven<br />

pädagogischen Praxis zwischen Weiterbildungseinrichtungen und KMU.<br />

4.2 Strukturanalyse der Strukturdifferenzen zwischen<br />

reproduktiven und reflexiven Praktiken des Lehrens<br />

und Lernens<br />

Strukturanalysen sind Kulturanalysen, welche die Wahrnehmung des rekursiven<br />

Verhältnisses zwischen Wissen, Denken und Handeln befördern sollen.<br />

Erwachsenenpädagogische Strukturanalysen dienen im Speziellen dem Verstehen<br />

der kollektiv verbindlichen Sinnorientierungen, die <strong>als</strong> handlungsleitende<br />

Wissensstrukturen in den Lernkulturen der Weiterbildungseinrichtungen<br />

und Unternehmen verortet sind. Im hier vertretenen rekursiven Verständnis<br />

beziehen sich die Akteure auf diese Kulturen und bringen sie immer wieder<br />

aktiv hervor. Sie werden in den sozialen Praktiken des Lernens und Lehrens<br />

sichtbar.<br />

Die Berücksichtigung dieser Komplexität sollte durch eine methodische<br />

Komplementarität von Strukturanalyse und Handlungserklärung 341 erfolgen,<br />

die sich in dem Fall auf Praktiken des Lehrens und Lernens in pädagogisch<br />

organisierten Lernprozessen bezieht. Als Lernprozesse wurden hier die Prozesse<br />

des Wissens- und Kompetenzerwerbs sowie der Wissensumwandlung<br />

und -erzeugung beschrieben, wobei diese dem reproduktiven bzw. reflexiven<br />

oder <strong>strukturellen</strong> Lernen zugeordnet wurden.<br />

Strukturanalysen sollen dazu beitragen, die unterschiedlichen Logiken<br />

bzw. die hinter den sozialen Praktiken des Lehrens und Lernens stehenden<br />

Denkstrukturen in ihrem paradigmatischen Unterschied nachzuvollziehen.<br />

Das wiederum ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass die Praktiken<br />

entsprechend der zu verzeichnenden Anforderungsdimensionen an Lernen<br />

bewusst, gezielt und situationsadäquat eingesetzt oder <strong>als</strong> legitim bewertet<br />

bzw. in ihrer Abgrenzung klar zueinander in Beziehung gesetzt werden. 342 Es<br />

341 Vgl. Reckwitz 1997b, S. 135ff.<br />

342 Vgl. Reckwitz 2004.<br />

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