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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexive Institutionalisierung<br />

bestimmungsbedürftig und zum Gegenstand von zieloffenen Lern- und Veränderungsprozessen.<br />

Dieser institutionelle Entwicklungsprozess stößt derzeit<br />

an vielschichtige Passungsprobleme, die mit Orientierungskonflikten einhergehen.<br />

SCHÄFFTER beschreibt diese folgendermaßen 424 .<br />

Nach wie vor verläuft in allen pädagogischen Handlungsfeldern – ob<br />

politische Instanzen, Weiterbildungseinrichtungen oder Teilnehmende –<br />

die Orientierung am Qualifizierungsmodell.<br />

Unter dem normativen Paradigma können jedoch keine zieloffenen Veränderungsprozesse<br />

unterstützt werden.<br />

Infolge der inkommensurablen Standpunkte kann es unter formallogischen<br />

Gesichtspunkten keine transparadigmatische Verständigung geben.<br />

Die Auseinandersetzung mit den genannten <strong>strukturellen</strong> Grenzen bedarf<br />

einer eingehenden Klärung der gesellschaftlichen Erwartungsstrukturen bezüglich<br />

der zu gestaltenden Lehr-Lern-Prozesse und der institutionellen<br />

Rahmenbedingungen. Insgesamt erfordert das einen Mitvollzug <strong>strukturellen</strong><br />

Lernens auf allen pädagogischen Handlungsebenen. Aus institutionstheoretischer<br />

Sicht betrifft das die ordnungspolitische Voraussetzung Weiterbildungseinrichtungen<br />

<strong>als</strong> Gestalter von Lernprozessen ebenso wie die Unternehmen<br />

mit ihren Führungskräften und Mitarbeitenden <strong>als</strong> Zielgruppen der<br />

Lerndienstleistungen.<br />

Die auf alle Seiten zukommende Funktionsklärung setzt wiederum interkulturelles<br />

Verstehen voraus. Im vorangegangenen Kapitel wurde aber gerade<br />

dies <strong>als</strong> hermeneutisches Problem herausgestellt. Es wurde darauf verwiesen,<br />

dass interkulturelles Verstehen nur auf der Basis von Metaperspektiven, die<br />

einen neutralen Standpunkt gewähren, und gewonnener Erfahrungen mit den<br />

unterschiedlichen Lernformen möglich wird.<br />

Bleibt die Frage: Wie kann zukünftig die Wahrnehmung und Bearbeitung<br />

der funktionalen Differenzen, die hier entlang dem paradigmatischen Unterschied<br />

zwischen reproduktiven und reflexiven Lernformen geführt wurde,<br />

sowohl von den Unternehmen, innerbetrieblicher Weiterbildung und Weiterbildungseinrichtungen<br />

<strong>als</strong> auch von politischen Entscheidungsträgern gewährleistet<br />

werden? Es stellt sich überdies die Frage: Wie müssen Unterstützungssysteme<br />

beschaffen sein, die die intermediären Unterstützungsstrukturen<br />

im Blick haben, auf eine interkulturelle Verständigung ausgerichtet sind<br />

und zugleich gemeinsame koproduktive Suchprozesse im Strukturwandel in<br />

Gang setzen?<br />

424 Vgl. Schäffter 2005, S. 197f.<br />

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