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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Wissen <strong>als</strong> Lerngegenstand<br />

reitstellung von Lernräumen, in denen die handlungsleitenden orientierenden<br />

Strukturen <strong>als</strong> Bedeutungszuschreibungen expliziert werden können, und<br />

hilft, Komplexität zu reduzieren.<br />

Mit der Frage, wie die Anforderungen des lebenslangen Lernens in der<br />

Erwachsenenbildung <strong>als</strong> gesellschaftliche Unterstützungsaufgabe aufgegriffen<br />

und wie angemessene Unterstützungsstrukturen organisiert werden können,<br />

wurde die Verknüpfung von lebensweltlichen Lernprozessen mit institutionell<br />

organisierten Lernprozessen <strong>als</strong> die eigentliche Herausforderung relevant.<br />

Darüber hinaus wird deutlich, dass durch die entstehende Pluralität von<br />

Lernunterstützungsformen sich auch unterschiedliche und neuartige Lernkulturen<br />

herausbilden (müssen). Strukturbildende und -reflektierende Lernprozesse<br />

wurden zum einen in ihren <strong>strukturellen</strong> Unterschieden beschrieben.<br />

Zum anderen muss der Strukturwechsel <strong>als</strong> <strong>Feld</strong> <strong>strukturellen</strong> Lernens im<br />

Bereich der Erwachsenenbildung selbst thematisiert werden. Vorerst sollen<br />

jedoch noch die Strukturdifferenzen innerhalb der Praktiken des Lehrens und<br />

Lernens in reproduktiven und reflexiven Lernprozessen betrachtet werden.<br />

3.5.4 Lernen und Lehren <strong>als</strong> soziale Praktiken<br />

Als soziale Praktiken des Lernens können die erworbenen Lernstrategien<br />

bezeichnet werden, die Menschen dann anwenden, wenn sie sich neues Wissen<br />

und Kompetenzen aneignen wollen. Lernen <strong>als</strong> wissensbasierte Tätigkeit<br />

beruht dann auf den in den Sozialisationsprozessen erworbenen Fähigkeiten:<br />

„Man hat gelernt, wie man lernt.“ Die Ausbildung von Lernpraktiken bezieht<br />

sich damit auf die Übernahme von Lernstrategien sowohl aus lebensweltlichen<br />

Zusammenhängen <strong>als</strong> auch aus organisierten schulischen und den darauf<br />

folgenden institutionalisierten Lernprozessen.<br />

Soziale Praktiken sind dadurch gekennzeichnet, dass die Akteure über<br />

ein gemeinsam geteiltes Wissen verfügen, welches einen überindividuellen<br />

Charakter hat, sodass verschiedene Individuen die Praktiken des Lernens<br />

hervorbringen und sich darüber verständigen können. Wenn ich jemandem<br />

sage: „Ich habe etwas gelernt“, brauche ich nicht zu kommunizieren, wie ich<br />

es getan habe. Es gibt ein soziales Verständnis von der Realisierung von<br />

Lernprozessen inklusive ihrer individuellen Variationsmöglichkeiten. Dazu<br />

zählt die routinemäßige Zuschreibung von der Bedeutung einer Praxis, „warum<br />

man lernt“, und welches methodisches Wissen, „wie man lernt“, dazugehört.<br />

Auf der Ebene des motivational-emotionalen Wissens will man wissen,<br />

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