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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Wirtschaftlicher Wandel und veränderte Anforderungen<br />

dass in den verschiedenen Ebenen jeweils ein differenziertes Bewusstsein vor<br />

herrscht: 55<br />

1. Artefakte: sichtbare Strukturen und Prozesse in Unternehmen, z. B. Architektur,<br />

Einrichtung, Broschüren, Werbung<br />

2. bekundete Werte: Strategien, Ziele, Philosophie, z. B. Normen, Verhaltensregeln,<br />

Kommunikationsstile, Führungsverständnis, Kundenorientierung,<br />

Qualitäts- und Kostenbewusstsein<br />

3. Grundprämissen: unbewusste, selbstverständliche Anschauungen, Wahrnehmungen,<br />

Gedanken und Gefühle, die <strong>als</strong> Ausgangspunkte für Werte<br />

und Handlungen anzusehen sind.<br />

HARRISON hat seinerseits Unternehmenskulturen in verschiedene Dimensionen<br />

unterteilt: Machtkultur, Rollenkultur, Aufgabenkultur und Personenkultur,<br />

die sich nach verschiedenen Kriterien beschreiben und unterscheiden<br />

lassen. 56 Wurde bei SCHEIN nach Ebenen bzw. Kategorien unterschieden, die<br />

<strong>als</strong> Analysekriterien für die ‚wertfreie‘ Beschreibung von Unternehmenskulturen<br />

genutzt werden können, werden bei HARRISON die wahrgenommenen<br />

Strukturen bereits im Zusammenhang mit möglichen Verhaltensmustern und<br />

Werten betrachtet. So zeichnen sich Machtkulturen durch eine Zentralisierung<br />

von Macht und autokratisches Handeln aus. In Rollenkulturen legen die<br />

bürokratischen Strukturen und Regeln das Handeln der Mitarbeiter fest: Arbeitsabläufe<br />

sind genau geregelt und formalisiert. In Aufgabenkulturen steht<br />

die Identifikation der Mitarbeiter mit den Unternehmenszielen im Vordergrund:<br />

Es kommt vor allem darauf an, was man gemeinsam erreicht und<br />

deshalb wird auf Formalisierung und Kontrolle wenig Wert gelegt, dagegen<br />

aber auf Autonomie, Kreativität und Flexibilität bei den Mitarbeitern. In<br />

Personenkulturen steht Selbstverwirklichung im Vordergrund: Sie zeichnen<br />

sich durch kooperative und partnerschaftliche Zusammenarbeit aus. Die jeweiligen<br />

Formen von Unternehmenskulturen treten meist nicht in Reinform<br />

auf. Sie stehen aber <strong>als</strong> Beispiele für unterschiedliche Betrachtungsweisen,<br />

die es ermöglichen, Komplexität zu reduzieren und Unternehmenskulturen<br />

beobachtbar zu machen. Sie können in Reflexionsprozessen <strong>als</strong> Analysekriterien<br />

genutzt werden, so dass sichtbar wird, in welche Richtung das Unternehmen<br />

tendiert.<br />

55 Vgl. Schein 1999.<br />

56 Vgl. Harrison in Winkler/Dörr 2001.<br />

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