Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
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Neue Angebote zwischen Bildungsträgern und Unternehmen<br />
gen ein Umdenken über unternehmerische Lernprozesse und individuelle<br />
Kompetenzen erst angeregt wurde.<br />
Tabelle 4: Differenzen der Innovationsbestrebungen<br />
Qualifizieren <strong>als</strong> reproduktives Lernen Wissensmanagement <strong>als</strong> reflexives Lernen<br />
Wissensvermittlung Wissensmanagement – berücksichtigt die Beziehung<br />
von Wissen und Verhalten<br />
Planen, Durchführen und Bewerten von<br />
Lernprozessen zwecks Aneignung von<br />
Wissensbeständen; Förderung des selbständigen<br />
Lernens<br />
Selbstorganisation <strong>als</strong> organisatorische<br />
Kompetenzen des selbstorganisierten und<br />
selbständigen Lernens<br />
Bildungsbedarfs- und Unternehmensanalysen<br />
für die Bestimmung von Lernzielen und<br />
die Entwicklung von Lernangeboten (externe<br />
Analysen)<br />
kooperative Prozesse mit Unternehmen zur<br />
Entwicklung von Lernzielen und Lernräumen,<br />
von Lernaufgaben entlang unternehmens-<br />
und mitarbeiterspezifischen Fragestellungen<br />
und Kontexten<br />
Qualifizierung im Arbeitsprozess; Beratung<br />
und Begleitung der selbständigen Lernphasen<br />
112<br />
Analyse, Problembestimmung und Suche nach<br />
Lösungsoptionen; Bestimmung von Entwicklungs-<br />
und Lernfeldern<br />
Selbstorganisation <strong>als</strong> Verstehen der Lern- und<br />
Unternehmenskultur und der Selbstkonzepte<br />
Organisations- und Kompetenzanalysen <strong>als</strong><br />
wissensgenerierende Prozesse (partizipative<br />
Analysen)<br />
kooperative Prozesse mit Unternehmen zur<br />
Entwicklung von Erfahrungsräumen und zur<br />
Erlangung von Veränderungs- bzw. Gestaltungskompetenzen;<br />
dialogischer Austausch von<br />
explizitem und implizitem Wissen<br />
Beratung und Begleitung in reflexiven Lernprozessen:<br />
Erkennen von Begründungs- und Handlungsmustern<br />
in Interaktionen und Beziehungen<br />
sowie persönlichen, unternehmensspezifischen,<br />
wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten<br />
Schwerpunkt: Personalentwicklung Schwerpunkt: Lernkultur-, Organisations- und<br />
Personalentwicklung<br />
zielbestimmte Lernprozesse offene Lernprozesse<br />
Die Verlagerung der Lernaktivitäten in die Unternehmen verlangt, dass dort<br />
Lernräume geschaffen werden. So kann Lernen <strong>als</strong> Thema in den Unternehmen<br />
bewusster wahrgenommen werden. Auch übernehmen Geschäftsführer<br />
und Meister in kooperativ angelegten Lernprozessen eine größere Verantwortung<br />
für die Gestaltung der Lernmöglichkeiten im eigenen Unternehmen. Ein<br />
qualitativer Sprung wird dann sichtbar, wenn Organisations- und Personalentwicklungsprozesse<br />
in enger Verbindung umgesetzt oder wenn lernhaltige<br />
Arbeitsprozesse auch <strong>als</strong> Lernanlass wahrgenommen werden (vgl. die Beispiele<br />
Tandemlernen und Messe(P)Review – die Auswertung und Planung<br />
einer Messe – in 2.1.3, Projekt 6). Wird die lernhaltige Gestaltung der Arbeitsprozesse<br />
selbst zum Diskussionsgegenstand, erfährt betriebliche Bildung<br />
eine neue Dimension: Nunmehr geht es um die Entwicklung von Lernräumen,<br />
die auf die aktive Mitgestaltung von Arbeits- und Lernsituationen ausgerichtet<br />
sind, in denen Entwicklungen bewusst wahrgenommen sowie Handlungen<br />
und Strukturen kritisch bewertet werden können auf der Basis des<br />
Wissens und der Erfahrungen der Beteiligten. Das setzt eine Kultur der Be-