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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexives Lernen in der Erwachsenenpädagogik<br />

der Strukturen im Unternehmen mit einschließen. So wird reflexives Lernen<br />

kaum <strong>als</strong> Lernerwartung formuliert. Auf der anderen Seite setzt sich aber<br />

auch langsam die Erkenntnis durch, dass Formen der Wissensvermittlung<br />

oder Trainings nicht immer die richtigen Lernformate darstellen, gerade<br />

wenn nicht ein Mangel an Wissen und Information, sondern im Gegensatz<br />

dazu eher ein Überfluss an Wissen herrscht, welches dem Unternehmen jedoch<br />

nicht im ausreichenden Maß zur Verfügung steht.<br />

Um im Bild des neuen Mediums zu bleiben, der Speicher ist voll und es hat keinen Sinn,<br />

neue Informationen reinzupacken, sondern es geht darum, sich erst einmal das anzugucken,<br />

was im Speicher ist, es zu ordnen, auszusortieren und neu zu bewerten. 387<br />

Am Beginn eines vollständigen Lernprozesses unter der Perspektive der<br />

Lernorganisation und der Bildung eines geeigneten Lernsystems steht somit<br />

eine Analysephase, die in kooperativen Lernverhältnissen <strong>als</strong> gemeinsame<br />

Datenerhebung und -auswertung gestaltet wird. Im Anschluss erfolgt die<br />

gemeinsame Suche nach passenden Lernarrangements. Das Unternehmen<br />

prüft das Lernangebot und beauftragt die Weiterbildungseinrichtung mit der<br />

Durchführung der entsprechenden Lernarrangements. Das Unternehmen<br />

selber ermöglicht die Rahmenbedingungen, die Teilnahme der Mitarbeitenden<br />

und die Rückkopplung der Lernprozesse in den Arbeitsalltag.<br />

In einem vollständigen Prozess werden sowohl reflexive <strong>als</strong> auch qualifizierende<br />

Lernformen konzipiert, die aufeinander bezogen werden. Wissensvermittlung<br />

folgt einem klaren Auftrag, der durch zielgerichtete Transformation<br />

umgesetzt wird. Im Gegensatz dazu werden Störungen wie Veränderungssituationen<br />

<strong>als</strong> zieloffene Lernprozesse gestaltet. Die Herausforderung<br />

hierbei ist, die verschiedenen Paradigmen in der Spannung zu halten und zu<br />

schauen, wie sie sich gegenseitig befruchten können. Konzepte der Lernorganisation,<br />

die beide Pole aufeinander beziehen, beinhalten Lernprozesse im<br />

zeitlichen Nacheinander, sodass<br />

Autonomie und Anschluss möglich ist,<br />

Lehrende Strukturen vermitteln und Raum für Strukturentwicklung lassen,<br />

Lehrende den Prozess steuern und dem Prozess folgen,<br />

die Verantwortung im Lernprozess geteilt ist, und<br />

beide – Lernende wie Lehrende – sind Experten und Suchende zugleich.<br />

388<br />

387 Ebenda, S. 9<br />

388 Vgl. ebenda, S. 7.<br />

217

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