Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Neue Angebote zwischen Bildungsträgern und Unternehmen<br />
Bisheriger Kontakt der Weiterbildungseinrichtungen zu Unternehmen<br />
Die beteiligten Weiterbildungseinrichtungen hatten nach ihren Aussagen<br />
bereits zu vielen Unternehmen Kontakte aufgebaut. Diese waren zumeist<br />
durch Teilnehmer aus den durchgeführten Kursen oder Trainingsmaßnahmen<br />
zustande gekommen, die anschließend in die Unternehmen vermittelt werden<br />
konnten. Weitere Kontakte entstanden durch die Weiterbildungsangebote an<br />
Mitarbeiter aus Unternehmen. Die Leiter der Weiterbildungseinrichtungen<br />
waren auch zum Teil in Arbeitsgremien und Unternehmensstammtischen mit<br />
Geschäftsführern aus Unternehmen im Gespräch.<br />
Die bisherige Zusammenarbeit belief sich auf Firmenschulungen. Angebote<br />
in Richtung Personal- und Unternehmensentwicklung wurden von den<br />
Unternehmen entweder nicht angenommen oder waren für die Unternehmen<br />
zu kostenaufwändig.<br />
Wenn ich zum Beispiel ein Seminar in Programmierung mache und das Unternehmen sagt,<br />
es braucht das, dann gehe ich da hin und mache den Lehrgang bei dem 40 Stunden vor Ort;<br />
und so was wie Organisationsberatung können Sie vergessen, kann der gar nicht bezahlen.<br />
Ich kenne keinen Betrieb, der so was macht. 112<br />
In Betriebe gehen und vor Ort den Bedarf ermitteln, das machen wir. Allein davon würden<br />
wir nicht leben können. Es ruft schon mal die eine oder andere Firma an und sagt, „Wir<br />
hätten jetzt ein Vorortproblem“, aber das scheitert meistens an der Frage der Bezahlung,<br />
und wir vermitteln dann eigentlich solche Geschichten auch schon an die VHS. 113<br />
Zielgruppe: Unternehmen<br />
Das Projekt wendete sich an Unternehmen aus dem Dienstleistungsbereich<br />
und hier speziell an besonders kleine Unternehmen, für die Weiterbildung<br />
aufgrund der geringen Mitarbeiterzahl schwierig erscheint. Auf die Frage,<br />
warum ein Unternehmen bisher keine Weiterbildung machte, wurde in der<br />
Mehrzahl geantwortet: „... wenn da einer fehlt, dann sind 33 Prozent der<br />
Arbeitskräfte weg, das bekommen wir nicht hin.“ 114<br />
Arbeitsplatznahe Lernmethoden, wodurch die Mitarbeiter nicht aus dem<br />
Arbeitsprozess herausgeholt werden müssen, sollten ermöglichen, dass Unternehmen<br />
in der Entwicklung ihrer Mitarbeiter und beim gleichzeitigen<br />
Aufbau lernförderlicher Arbeitsbedingung unterstützt werden.<br />
Für die Zusammenarbeit im Projekt wurden elf Unternehmen aus der<br />
Dienstleistungsbranche ausgesucht. Es wurde darauf geachtet, dass sie in<br />
keinerlei Konkurrenz zueinander standen. Zu den Unternehmen gehörten<br />
Firmen, die mit der Weiterbildungseinrichtung bereits im Vorfeld Kontakt<br />
112 Aus Interviewprotokoll (7).<br />
113 Aus Interviewprotokoll (7).<br />
114 Aus Interviewprotokoll (1).<br />
87