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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Reflexive Institutionalisierung<br />

im Verlauf politischer Zielgenerierung <strong>als</strong> Aussteuerungsprozesse konstituiert werden,<br />

wobei eine institutionelle Suchbewegung <strong>als</strong> dialektischer Vermittlungsprozess zwischen<br />

„ordnungspolitischem Operationskreis“ und den Weiterbildungseinrichtungen im organisationspolitischen<br />

Operationskreis gestaltet bzw. beobachtbar wird 434 .<br />

5.3.4 KNW – ein Beispiel für ein gesamtgesellschaftliches<br />

Unterstützungssystem der reflexiven Institutionalisierung<br />

Abschließend soll zur exemplarischen Verdeutlichung das Konzept eines<br />

gesamtgesellschaftlich angelegten Unterstützungssystems vorgestellt werden.<br />

Als Beispiel dient das Forschungs- und Gestaltungsprojekt „Kompetenznetzwerk<br />

zur Innovationsberatung in Weiterbildungseinrichtungen“ (KNW),<br />

konzipiert und durchgeführt von Ortfried SCHÄFFTER 435 und Mitarbeiterinnen<br />

<strong>als</strong> Verbundprojekt zur Organisationsentwicklung in Weiterbildungseinrichtungen.<br />

Im Projekt wurden strukturelle Lernprozesse in der Verknüpfung von<br />

Forschen und Beraten <strong>als</strong> koproduktive Formen der Wissensgenerierung,<br />

d. h. <strong>als</strong> gemeinsame Lernprozesse zwischen Wissenschaftlern, Wissenschaftlerinnen<br />

und Akteuren, Akteurinnen aus dem Praxisfeld realisiert.<br />

Das Modellprojekt folgte in seinem Forschungsverständnis 436 der Anforderung,<br />

zielgenerierende Suchprozesse <strong>als</strong> zieloffene und zielgenerierende<br />

Lernprozesse mit Akteuren aus dem Praxisfeld Weiterbildung zu ermöglichen<br />

und zur Initiierung von reflexiv angelegten Institutionalformen beizutragen.<br />

Die Gestaltung reflexiver Klärungsprozesse wurde somit zum integralen<br />

Bestandteil des Forschens. Zugleich wurde die Ausbildung und Anwendung<br />

pädagogischer Handlungskompetenz im Umgang mit reflexiven Praktiken<br />

im Praxisfeld unterstützt: Erst wenn Lehrende eigene Erfahrungen mit<br />

reflexiven Lernformen gesammelt haben, sind sie in der Lage, strukturelle<br />

Unterschiede auch auf Grundlage des impliziten Wissens zu erkennen. Der<br />

Erwerb von eigenen Erfahrungen mit reflexiven Lernformen gilt <strong>als</strong> hermeneutische<br />

Herausforderung und für die Funktions- und Leistungsbestimmung<br />

im erwachsenenpädagogischen Handlungsfeld <strong>als</strong> voraussetzungsvoll. Diesbezüglich<br />

ging es auch darum, der Anforderung einer komplexen dimensionalen<br />

Kommensurabilität im paradigmatischen Wandel zu entsprechen, damit<br />

auf einer phänomenologischen Erkenntnisebene, die <strong>als</strong> maßgeblich in wissensgenerierenden<br />

Prozessen hervorgehoben wurde, die <strong>strukturellen</strong> Dimensionen<br />

in einer bestehenden und sich entwickelnden Lernkultur nachvollzogen<br />

werden können.<br />

434 Schäffter 2001, S. 123.<br />

435 Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Erwachsenenbildung und Weiterbildung,<br />

Arbeitsbereich „Pädagogische Organisationsberatung und Forschung“.<br />

436 Vgl. Baldauf-Bergmann/<strong>Hilliger</strong>/Weber 2007; Schäffter 2006.<br />

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