10.10.2013 Aufrufe

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Eine Kultur <strong>strukturellen</strong> Lernens<br />

wollte entsprechend aufmerksam machen auf die damit einhergehenden<br />

Wirksamkeitsgrenzen und auf den Widerspruch, der in einem Bemühen um<br />

externe Zielvorgaben in offenen Entwicklungsprozessen liegt.<br />

Der kulturelle Wandel ist zudem komplexen Dynamiken unterworfen: Er<br />

ist verbunden mit hochvariablen und sich stetig ändernden Bedingungen, die<br />

durch Wechselwirkung, Überlagerung und Ungleichzeitigkeit geprägt sind.<br />

Veränderungsprozesse gehen mit Unsicherheit einher, wirken sich auf<br />

Machtverhältnisse und psychische Dispositionen aus und erzeugen unintendierte<br />

Handlungsfolgen, die nur aus einer übergreifenden Perspektive erkennbar<br />

werden. Das gibt Anlass zu einer kritischen Perspektive darauf, unter<br />

welchen Bedingungen reflexive Lernkulturen sich kurzfristig entwickeln<br />

können. Sicher sind bereits in vielen erwachsenenpädagogischen Bereichen<br />

entsprechende Ansätze erkennbar. Es kann aber noch nicht die Rede sein von<br />

einer Etablierung einer reflexiven Kultur, wie sie z. B. in sozialpädagogischen<br />

Handlungsfeldern sichtbar voranschreitet.<br />

Gemäß dem Charakter der „generellen Unbestimmtheit“ gesellschaftlicher<br />

Entwicklung werden wir sehen, welche Prozesse entstehen und sich<br />

entfalten können. Letztlich hängt das davon ab, wie sich zukünftig die Akteure<br />

und Akteurinnen der verschiedenen Handlungsfelder zueinander in Beziehung<br />

setzen, wie sich die organisationalen Strukturen und Kompetenzen für<br />

einen Umgang mit offenen Veränderungsprozessen entwickeln und wie dabei<br />

die verschiedenen Veränderungsprozesse in ihrem basalen, strategischen und<br />

reflexiven Charakter in zunehmender Komplexität miteinander verschränkt<br />

werden können.<br />

Vermutlich wird es langfristig nur die Alternative einer Lernkultur geben,<br />

in der reflexive und reproduktive Lernprozesse sinnvoll aufeinander<br />

bezogen werden; allerdings setzt sie Veränderungs- und damit auch Verunsicherungsbereitschaft<br />

in den verschiedenen Handlungsfeldern voraus. Solche<br />

Veränderungsprozesse benötigen einen langen Atem und einen respektvollen<br />

und gelassenen Umgang miteinander <strong>als</strong> Bestandteile einer zukünftigen Veränderungs-<br />

und Lernkultur in der Transformationsgesellschaft.<br />

255

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!