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Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich

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Wissen <strong>als</strong> Lerngegenstand<br />

gelernten Wissens und die Herausbildung operationalen Wissens und letztlich<br />

für die Herausbildung sozialer Praktiken. Zum anderen geht es um die Verinnerlichung<br />

von Theorien, Leitbildern, Regeln und Vorschriften, die dann in<br />

der Etablierung verschiedener Unternehmenskulturen und in den Haltungen<br />

und Wertvorstellungen der Unternehmensangehörigen zum Ausdruck kommen.<br />

In diesen Bereich fallen die Aktivitäten in Projekt 2 „VOKAL – Veränderungsprozesse<br />

bei Bildungsdienstleistern zur Gestaltung flexibler Lernprozesse“.<br />

In diesem Projekt wurden Weiterbildungs-Workshops veranstaltet, in<br />

denen die Wissensvermittlung an die Darstellung praxisnaher Fallbeispiele<br />

gekoppelt wurde, damit das zu vermittelnde Wissen von den Mitarbeitern<br />

besser nachvollzogen werden kann. Zusätzlich sollte durch Anwendungsaufgaben<br />

die Umsetzung des Gelernten in die Praxis gefördert werden.<br />

In Projekt 4 „ZICONU – Umsetzung unternehmensindividueller Weiterbildung<br />

in Kleinunternehmen“ wurden ebenfalls individuelle Projektaufgaben<br />

entwickelt, wodurch die Vermittlung von Fachkenntnissen mit arbeitsplatzorientiertem<br />

Lernen verbunden wurde. Die Unterstützung der Selbstlernprozesse<br />

erfolgte hier durch Coaching.<br />

3.1.6 Transformationsprozesse zwischen explizitem und implizitem<br />

Wissen in Lernprozessen<br />

Die hier beschriebenen Transformationsprozesse innerhalb und zwischen<br />

dem impliziten und expliziten Wissen kommen in der dargestellten Form in<br />

organisierten Lernprozessen unterschiedlich zum Tragen bzw. die Zusammenhänge<br />

des Wissens werden unterschiedlich thematisiert bzw. wahrgenommen.<br />

Reproduktive Lernprozesse beziehen sich v. a. auf die Vermittlung<br />

expliziten Wissens und das Hervorbringen impliziten Wissens <strong>als</strong> Know-how<br />

und beachten dabei kaum die Zusammenhänge beider Wissensformen. In<br />

reflexiven Lernprozessen dagegen werden die Erkenntnisprozesse selbst und<br />

die Zusammenhänge des expliziten und impliziten Wissens zum Lerngegenstand.<br />

Die in den Projektbeispielen initiierten Lernmöglichkeiten stehen für die<br />

Aneignung von gesellschaftlichen Wissensbeständen, für Formen des Erfahrungslernens<br />

und des reflexiven Lernens. Weiterbildungseinrichtungen planen<br />

traditionell v. a. Lernprozesse, in denen gesellschaftliche Wissensbestände,<br />

Kulturtechniken oder normative Standards vermittelt werden sollen und<br />

realisieren dies zumeist auf einem deduktiven Weg, der über das Aufnehmen<br />

und Bearbeiten von Begriffen und Theorien <strong>als</strong> allgemeingültiges Wissen<br />

verläuft.<br />

Die Planung derartiger Lernprozesse entspricht der Form des Qualifizierungslernens.<br />

Sie werden <strong>als</strong> geradlinige Lernprozesse umgesetzt, in denen<br />

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