Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
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Reflexive Institutionalisierung<br />
5.3 Gesamtgesellschaftliche Unterstützungssysteme für<br />
einen paradigmatischen Strukturwandel<br />
Unterstützungssysteme, die infolge des paradigmatischen Strukturwandels<br />
ihre Aufmerksamkeit auf den Prozess einer reflexiven Institutionalisierung<br />
richten, greifen in Anwendung der Theorie des <strong>Paradigmenwechsel</strong>s auf<br />
gesamtgesellschaftliche Entwicklungsanforderungen diesen Wechsel <strong>als</strong><br />
Lernfeld auf. Ihre Aufgabe besteht darin, entwicklungsbegleitende Prozesse<br />
anzuregen und zu begleiten, d. h. strukturelle Lernprozesse zu gestalten, die<br />
durch strukturreflexive und strukturbildende Prozesse gekennzeichnet sind<br />
und die gleichzeitig auf einer überorganisationalen Ebene angelegt sind.<br />
5.3.1 Unterstützung <strong>als</strong> Strukturreflexion und Strukturbildung<br />
Strukturelle Lernprozesse zielen darauf, dass die determinierenden Strukturen<br />
in den erwachsenenpädagogischen Handlungsfeldern in ihren <strong>strukturellen</strong><br />
Zusammenhängen sowie im Bezug zu den gesellschaftlichen Veränderungen<br />
<strong>als</strong> Strukturgrenzen wahrgenommen werden. Für BEHRMANN ist der angezeigte<br />
<strong>Paradigmenwechsel</strong> innerhalb geplanter Evaluationen von Organisationen<br />
strategisch über die Entwicklung einer organisationalen Gesamtsicht zu<br />
steuern, die sich anhand strategisch relevanter Entwicklungsthemen auf unterschiedlichen<br />
Lernniveaus selbst transformiert. Insgesamt soll dies zu einem<br />
komplex dimensionierten Modell entwicklungsfähiger Bildungsorganisationen<br />
führen. 425 Professionell pädagogisches Denken und Handeln hat<br />
zwischen unterschiedlichen Relevanzbereichen aus einer reflexiven Instanz<br />
heraus zu vermitteln. 426<br />
Der Weg dazu verläuft über das Explizieren der Entstehungsprozesse<br />
sowie der Sinn- und Bedeutungszuschreibungen der entstandenen Strukturen.<br />
Ferner sind zielgenerierende Suchbewegungen nach neuen und passenden<br />
Formen zu gestalten, die auf Lernunterstützung und Lernorganisation gerichtet<br />
sind und sich Fragen des Kompetenzerwerbs und Wissensmanagements<br />
widmen. Entsprechende Unterstützungssysteme intervenieren in das pädagogische<br />
Handlungsfeld, indem sie den Strukturbruch oder <strong>Paradigmenwechsel</strong><br />
zwischen reflexiven und reproduktiven Lernformen zum Lerngegenstand<br />
machen. Dafür gestalten die Unterstützungssysteme pädagogische Reflexionsräume,<br />
in denen der <strong>Paradigmenwechsel</strong> über soziale Selbstthematisie-<br />
425 Vgl. Behrmann 2006b, S. 371.<br />
426 Ebenda, S. 23. Bei Behrmann geht es speziell um die Verknüpfung von Pädagogik und<br />
Management, wobei interdisziplinäre Perspektiven zwischen Pädagogik und Management<br />
entfaltet werden.<br />
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