Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
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Einleitung<br />
tergrundstrukturen abbilden. In den Anforderungen an Strukturentwicklung<br />
in paradigmatischen Veränderungsprozessen wird strukturelles Lernen zur<br />
institutionellen Herausforderung. Die determinierenden Strukturen <strong>als</strong> Strukturgrenzen<br />
und die Systemreferenzen in ihrer Funktions- und Leistungsbeschreibung<br />
werden <strong>als</strong> bestimmungsbedürftig wahrgenommen und kommen<br />
zugleich <strong>als</strong> zu gestaltende Strukturierungsleistungen in den Blick.<br />
Prozesse einer reflexiven Institutionalisierung<br />
Institutionalisierungsprozesse zielen im Kern auf Formen gesellschaftlicher<br />
Ordnungs- und Strukturbildung, in die soziale Praktiken des Lehrens und<br />
Lernens in übergreifende Prozesse gesellschaftlichen Strukturwandels eingebettet<br />
sind: Reflexive Lernstrukturen werden <strong>als</strong> Voraussetzung von Wissensmanagement,<br />
Selbstorganisation, Lernkulturen oder Lernenden Organisationen<br />
gesehen; im Einzelnen sind diese Lernstrukturen im gesellschaftlichen<br />
Strukturwandel jedoch noch bestimmungsbedürftig. Sie sind gebunden an die<br />
Herausbildung reflexiver Praktiken <strong>als</strong> soziale Praktiken und die Entstehung<br />
von entsprechenden Handlungsfeldern.<br />
„[Eine neue] institutionelle Identität lässt sich nur im Rahmen einer auf Dauer gestellten<br />
gesellschaftlichen Funktion entwickeln, ..., in dem die Vielzahl von pragmatischen Einzelveränderungen<br />
und Anpassungsbemühungen in die Logik einer Organisationsentwicklung<br />
gestellt werden kann.“ 16<br />
Das erfordert eine „reflexive [...] Institutionalisierung“ <strong>als</strong> Strukturierungsprozess,<br />
in dem reflexive Lernpraktiken nicht beiläufig oder zufällig ablaufen,<br />
sondern <strong>als</strong> strukturbildender Sinnzusammenhang in erwartbaren Normalformen<br />
systematische Verfestigung erlangen können. Strukturelles Lernen<br />
und diesbezüglich „lernbereite Erwartungsstrukturen“ werden <strong>als</strong> Voraussetzung<br />
für eine strukturelle Transformation im erwachsenenpädagogischen<br />
<strong>Feld</strong> beschrieben, die es zeitgleich zu entwickeln gilt.<br />
Institutionstheoretischer Forschungsansatz<br />
Institutionelle Suchprozesse im Zuge der reflexiven Institutionalisierung<br />
bedürfen komplexer intermediärer Unterstützungsstrukturen, in der der <strong>Paradigmenwechsel</strong><br />
<strong>als</strong> gesamtgesellschaftliche Entwicklungsanforderung aufgegriffen<br />
wird. Forschungs- und Gestaltungsprojekte, in denen die bildungspolitische<br />
Programmatik <strong>als</strong> Anlass übergreifender struktureller Selbstvergewisserung<br />
und Suchbewegungen aufgegriffen wird, müssen insofern gegenstands-<br />
und ebenenadäquat ausgerichtet sein. Diesen Anforderungen soll ein<br />
institutionstheoretischer Forschungsansatz gerecht werden, der die Komple-<br />
16 Schäffter 2001, S. 60.<br />
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