Birgit Hilliger Paradigmenwechsel als Feld strukturellen ... - Budrich
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Wirtschaftlicher Wandel und veränderte Anforderungen<br />
dung, dem Grad der Systematisierung der Weiterbildungsplanung, der Ressourcennutzung<br />
und der Einordnung der Weiterbildung in personalpolitische<br />
Konzepte lag. 78 Weiterbildung hat nach seinen Untersuchungen auch in kleinen<br />
Unternehmen ein hohes Ansehen und die grundsätzliche Bedeutung von<br />
Lernen wird erkannt. Die Mitarbeiter bilden sich zum Teil aus eigener Initiative<br />
fort, teils durch privat getragene Weiterbildung, teils auch autodidaktisch.<br />
Man kann davon ausgehen, dass die selbständigen Weiterbildungsaktivitäten<br />
in der informationstechnischen Branche höher liegen, da die Mitarbeiter<br />
daran gewöhnt sind, sich mit den neuen technischen Standards auseinander<br />
zusetzen. In seinen Untersuchungen werden zum einen verschiedene<br />
Weiterbildungsstrategien in den KMU sichtbar. Zum anderen muss aber<br />
festgehalten werden, dass nur in wenigen Fällen in den KMU Weiterbildungsfragen<br />
professionell behandelt werden. Die Strategien unterscheidet<br />
Döring in strukturkonservative und innovativ-angemessene Weiterbildungsstrategien<br />
und in konzeptlose Strategien. In strukturkonservativen Weiterbildungsstrategien<br />
ist eine Weiterbildungstradition zu verzeichnen, bei der in<br />
traditioneller Form Weiterbildungsveranstaltungen zu ausgewählten Themen<br />
besucht werden. Sie kann mit dem Weiterbildungsansatz <strong>als</strong> Personalentwicklungsansatz<br />
bei PETERKE verglichen werden. Es gibt aber auch innovativ-angemessene<br />
Weiterbildungsstrategien, in denen entsprechend des Problemlösungsansatzes<br />
auf Entwicklungen und veränderte Anforderungen reagiert<br />
wird. In ihnen finden bezüglich der Entwicklungsthemen oder des Differenzerlebens<br />
Lernprozesse statt, die sich vom traditionellen Qualifikationslernen<br />
in Weiterbildungseinrichtungen unterscheiden. Als konzeptlos bezeichnet<br />
DÖHRING jene Strategie, wenn KMU sich keine Gedanken um Personal-<br />
und Organisationsentwicklung machen und Weiterbildungen eher<br />
zufällig besucht werden. Der Grund liegt seines Erachtens vor allem darin,<br />
dass es in KMU kaum hauptamtliches Weiterbildungspersonal oder spezielle<br />
Beauftragte für Entwicklungsfragen gibt. Entsprechend der fehlenden strategischen<br />
Planung werden notwendige Qualifikationen meist auch erst dann<br />
erworben, wenn eine kurzfristige Anpassung erfolgen muss. Betriebliche<br />
Bildung bleibt auch hier meist auf den Besuch von Seminaren reduziert. Die<br />
Unternehmen verbleiben bezüglich ihrer Lernprozesse im klassischen Nachfrageverhalten,<br />
die sich an den Angeboten der Weiterbildungseinrichtungen<br />
orientieren. Qualifizierungsmaßnahmen sind zwar sinnvoll, wenn es zum<br />
Beispiel darum geht, Theorien und Methodenkenntnisse weiter zu entwickeln<br />
oder zu erwerben. In diesen Veranstaltungen können sich Unternehmensangehörige<br />
theoretisches Wissen aneignen oder sich mit Kollegen austauschen.<br />
78 Döhring 1995. Die Untersuchungen beziehen sich hauptsächlich auf die<br />
Weiterbildungsbemühungen von KMU und auf die informationstechnische Weiterbildung<br />
in Nordhessen.<br />
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