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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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Auch in Bezug auf die Verteilung der Bezieher von Hilfe zum Lebensunterhalt (Sozialhilfe) ist die Stadtmitte<br />

Spitzenreiter: Mit rund 14% hat der Stadtteil 2003 den höchsten Anteil von Sozialhilfeberechtigten stadtweit.<br />

Die mangelhafte Akzeptanz der Innenstadt als Wohnstandort wird auch durch die höchste Fluktuation <strong>im</strong> Stadt-<br />

gebiet Völklingens deutlich: 63% aller Haushalte und 72% der ausländischen Haushalte sind erst in den letzen 5<br />

Jahren hinzugezogen.<br />

Eine Begründung hierfür liegt zum einen in den Wohnpräferenzen der Völklinger Einwohner (hohe Eigentums-<br />

quote) und zum anderen an dem schlechten Image der Innenstadt. Dies wird genährt durch eine marode Bausub-<br />

stanz, die beschriebene problematische Sozialstruktur und den Niedergang des Einzelhandels.<br />

In einer Haushaltsbefragung des Instituts zur Wohnungsnachfrage wurde ein Potenzial von rd. 100 Haushalten<br />

ermittelt, die unter den jetzigen Bedingungen dazu bereit wären in der Innenstadt zu wohnen.<br />

•102 Gebäude mit 401 Wohnungen<br />

–1/5 Wohnungsleerstände<br />

–1/4 von Ausländern bewohnt<br />

(vorwiegend Altbauten)<br />

–1/3 negativer opt. Gesamteindruck<br />

–1/2 vor 1. Weltkrieg gebaut<br />

1919-1949 15,7%<br />

Wohnungsangebot Citydreieck<br />

bis 1918 48,0%<br />

seit 1990 2,0%<br />

1980-1989 6,9%<br />

1950-1979 27,5%<br />

0%<br />

Abb. 16: Wohnungsmarktangebot Citydreieck, Quelle: Isoplan 2004<br />

Um das Potenzial von neuen Zielgruppen für ein Wohnen in der Innenstadt zu ermitteln wurde das Lebensstil-<br />

konzept von Frau Prof. Dr. Spellerberg 174 verwendet, um die künftigen Ansprüche an einen Veränderungsbedarf<br />

in der City ausfindig zu machen. Von der unter heutigen Voraussetzungen in Frage kommenden Lebensstilgrup-<br />

pen wird Toleranz für soziale und ethnische Vielfalt, Offenheit und Aktivität statt Rückzug ins Grüne, sowie<br />

wenig Ansprüche an Freiflächen erwartet. Die Lebensstilgruppe, die in ihrer kulturellen und soziale Offenheit<br />

diesen Anforderungen jedoch am nächsten kommt, legt aber großen Wert auf ein gutes Wohnungsangebot und<br />

ein intaktes Wohnumfeld. Diese Anforderungen werden mit der heutigen Situation nicht erfüllt.<br />

174 vgl. A. Spellerberg, N. Schneider, Lebensstile, Wohnbedürfnisse und räumliche Mobilität, Opladen 1999<br />

104<br />

100%<br />

Fassadenzustand<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

20<br />

12<br />

36<br />

20<br />

14<br />

positiver Imageträger,<br />

"Vorzeigehaus"<br />

Beitrag zu<br />

positivem Image<br />

neutral<br />

negativer<br />

Imageverstärker<br />

sehr negativ,<br />

"Schandfleck"

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