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Stadtentwicklung im Spannungsfeld zwischen Planung, Verwaltung ...

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teursgruppen, die Zielgruppen und auch für die Implementierung beider Verfahren, die sogar parallel zueinander<br />

laufen können. Es wird durch eine Kombination beider Verfahren eine größere Effektivität gesehen, als bei einer<br />

Einzelbetrachtung entweder eines BID oder der Stadtsanierung. Dies ist in folgenden Faktoren begründet:<br />

• „Breitere Finanzierungsbasis für Maßnahmen der Quartiersentwicklung,<br />

• Umfassendere Beteiligung und Aktivierung von Akteuren und Betroffenen,<br />

• Breiteres und sich ergänzendes Instrumentarium bei <strong>Planung</strong> und Umsetzung,<br />

• Keine dauerhaften und sich verselbständigenden Organisationsstrukturen (förmliche Aufhebung des<br />

Sanierungsgebietes, „Sunset-Regelung“ bei BID).<br />

• Entscheidungs- und Abst<strong>im</strong>mungsmechanismen vermeiden Konterkarierung der <strong>Planung</strong>sziele öffentli-<br />

cher und privater Akteure.“ 440<br />

Ruther-Mehlis und Weber weisen darauf hin, dass räumlich und sozial selektive Voraussetzungen und Wirkun-<br />

gen von BID´s in den Modellprojekten untersucht werden müssen, da die Gefahr besteht, dass BID´s zu einem<br />

Instrument für die wohlhabenden Stadtbereiche wird, die eine Aufwertung <strong>im</strong> Grunde genommen nicht benöti-<br />

gen und sich so die räumlichen und sozialräumlichen Disparitäten innerhalb eines Stadtgebietes noch verstärken<br />

können. Die sozialen und räumlichen Wirkungen sind besonders für die Fälle zu untersuchen, in denen BID´s<br />

nicht nur in Geschäftsbereichen eingesetzt werden sollen sondern auch zur Aufwertung von Wohnquartieren<br />

dienen sollen. 441<br />

6.10.3 Public Private Partnership<br />

Unter dem Begriff Public Private Partnership versteht man die Kooperation <strong>zwischen</strong> öffentlichen Hoheitsträ-<br />

gern und privaten Wirtschaftsakteuren. Die Beweggründe für eine verstärkte Zusammenarbeit <strong>zwischen</strong> der<br />

öffentlichen Hand und Privaten sind in den veränderten Anforderungen und Aufgaben der Kommunen, die sich<br />

durch den tiefgreifenden wirtschaftlichen Strukturwandel und den veränderten Marktbedingungen ergeben haben<br />

zu suchen. 442 Mit Hilfe einer Zusammenarbeit <strong>zwischen</strong> der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft in Form<br />

vertraglicher Modelle sollen gemeindliche Investitionsvorhaben in ihrer Organisation, Finanzierung und Durch-<br />

führung sowie in ihrem Betrieb geregelt werden. 443<br />

Die Innenstädte unterliegen <strong>im</strong>mer größer werdenden Anforderungen an wettbewerbsbedingten Aufwertungs-<br />

strategien, die weniger planungsorientiert als marketingorientiert sind und daher auf die privatwirtschaftliche<br />

Unterstützung angewiesen sind. Gleichzeitig spielt eine Deregulierung der Wirtschaftspolitik, die Veränderung<br />

der <strong>Verwaltung</strong>sstrukturen nach privatwirtschaftlichem Vorbild und die Verlagerung von staatlichen Aufgaben<br />

der Schaffung von Infrastruktur auf Private eine <strong>im</strong>mer größer werdende Rolle 444 .<br />

440<br />

Ruther-Mehlis, Weber, 2005, a.a.O.<br />

441<br />

ebenda<br />

442<br />

W. Heinz, Public Privat Partnership, in: ARL 2005, a.a.O., S. 824-830<br />

443<br />

Deutscher Städte- und Gemeindebund, Public-Private-Parternship – Neue Wege in Städten und Gemeinden, DStGB<br />

Dokumentation Nr. 28, Berlin 2002<br />

444<br />

W. Heinz, s. hierzu auch die Gründung einer task-force-Einheit der Bundesregierung zur Forcierung von PPP-Projekten,<br />

s.a. Kapitel 7. zur <strong>Verwaltung</strong>smodernisierung<br />

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